Biodiversität © Albert Krebs

Biodiversität

Die Biodiversität ist in der Schweiz bedroht, wie zum Beispiel die immer länger werdenden Roten Listen zeigen. BirdLife Schweiz setzt sich daher für griffige Massnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt ein. Es ist zu einem grossen Teil der Arbeit von BirdLife Schweiz zu verdanken, dass der Bundesrat 2012 die "Strategie Biodiversität Schweiz" beschlossen hat. Der dazu gehörende Aktionsplan von 2017 wird allerdings den grossen Herausforderungen nicht gerecht. Deshalb engagiert sich BirdLife Schweiz weiterhin für einen Aktionsplan, der wirklich etwas bewirkt. So hat BirdLife zusammen mit vielen anderen Akteuren einen „Aktionsplan Biodiversität aus Sicht der Zivilgesellschaft“ erarbeitet.

Ein zentraler Teil der Strategie Biodiversität Schweiz ist der Aufbau einer Ökologischen Infrastruktur. Sie soll nach dem Beschluss des Bundesrates aus bestehenden und neuen Schutz- und Vernetzungsgebieten aufgebaut sein. BirdLife Schweiz erwartet, dass es mit der Ökologischen In­frastruktur endlich vorwärts geht und widmet von 2020 bis 2024 seine Hauptkampagne diesem wichtigen Thema.
  


Themen
  

  

Umfragen zur Biodiversität

Die Resultate zweier Umfragen im Auftrag von Pusch und BirdLife Schweiz von 2023 zeigen: Es fehlt der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft an Problembewusstsein und Wissen zum Zustand der Biodiversität sowie an Handlungsbereitschaft. Die Biodiversität erhält nicht die nötige Priorität.

 


Weiterführende Informationen    
  

Biodiversität = biologische Vielfalt = gesamte Vielfalt des Lebens. Die Biodiversität umfasst hauptsächlich drei Ebenen: Die genetische Vielfalt, die Artenvielfalt sowie die Vielfalt der Ökosysteme.

Ihr Wert besteht unter anderem in diesen Punkten:

  • reiches Erbe aus 3-4 Mia. Jahren Geschichte

  • Existenzrecht der gewachsenen Natur, der Arten, der Gene und der Ökosysteme

  • Biodiversität tut gut: sie bringt Freude und Erholung

  • Ernährung: 70'000 essbare Pflanzenarten bekannt, 7'000 Arten genutzt, 150 Arten gezüchtet (genetische Vielfalt!)

  • Medizinische Versorgung: 118 der 150 wichtigsten Medikamente basieren auf natürlichen Wirkstoffen.

  • Baumaterialien

  • Energieträger

  • Schlüsselarten: Bestäubung, Schädlingskontrolle, Abbau von organischem Material und Schadstoffen

  • Ökosysteme halten die Stoffkreisläufe dieser Erde aufrecht: Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Phosphor, Calcium etc.

  • Sie spielen im Wasserkreislauf eine wichtige Rolle und sorgen für sauberes Trinkwasser

  • Ökosysteme prägen das Klima lokal und global 

  • Die genetische Vielfalt ist Versicherung gegenüber Umweltveränderungen


Weltweit sind bisher Beschreibungen von total 1'750'000 Arten (Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen) bekannt. Es wird aber geschätzt, dass 4 bis 20 Millionen Arten existieren, alle noch nicht entdeckt!

In der Schweiz leben insgesamt etwa knapp 50'000 bekannte Arten von Pflanzen, Tieren und Pilzen. Es wird geschätzt, dass insgesamt 70'000 Arten in der Schweiz leben, vor allem bei den Insekten sind noch viele Arten nicht entdeckt.


  • Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung

  • Zerstückelung der Lebensräume

  • Überbauung wertvoller Lebensräume

  • Invasive Arten (Bsp. Körbchenmuschel)

  • Starke Beeinträchtigung der 65'000 km Fliessgewässer der Schweiz

  • Stoffeinträge (hormonaktive Substanzen, Nährstoffe)

  • Freizeitaktivitäten bis in die hinterste «Wildnis»

  • Klimawandel


Die Schweiz verliert täglich an natürlicher Vielfalt. Nur gerade 5% der ursprünglichen Trockenwiesen und -weiden und 18% der Moore sind noch erhalten. Die  Zersiedelung, eine zu intensive Landwirtschaft und die starke Gewässernutzung bedrängen natürliche Lebensräume, die Artenvielfalt und die genetische Vielfalt.

Biodiversität ist aber überlebenswichtig! Die Schweiz hat sich darum zusammen mit 191 anderen Staaten 2010 in Nagoya (Japan) verpflichtet, deutlich mehr für die biologische Vielfalt zu tun. Sie haben sich im Rahmen der Biodiversitätskonvention einen gemeinsamen Auftrag zur Rettung der Biodiversität gegeben und 20 Ziele beschlossen, die bis 2020 hätten erreicht werden müssen.

Um die Biodiversität zu sichern, muss die Schweiz dringend handeln! Von den 11 Zielen, die sich der Bund im Rahmen der Biodiversitätskonvention bis 2020 gesetzt hatte, hat die Schweiz kein einziges erreicht. Wir haben keine Zeit mehr zuzuwarten, wenn wir unsere eigenen Lebensgrundlagen erhalten und andere Länder motivieren wollen, dies auch zu tun.

Die internationalen Verhandlungen wurden wegen Corona auf Ende 2022 verschoben (siehe auch unten: Medienmitteilungen).

Weitere Infos:


Medienmitteilungen 

 


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