«Nomen est omen» muss man wohl sagen, wenn man sich die ersten Stunden unseres Bird Race zu Gemüte führt: Einen heulenden Siebenschläfer in einem nahen Wäldchen und eine gefühlte Horde Steinmarder im Gebälk unserer Unterkunft in Maienfeld. Doch der Missmut ob diesem viel zu frühen Weckdienst um 3:30 Uhr wich bald grösstem Enthusiasmus. Durch das geöffnete Fenster ertönte da – laut und klar – der Ruf eines Waldkauzes!
Zu einer etwas normaleren Zeit ging die Vogel-Pirsch dann richtig los. Erst schlugen wieder vor allem die Säugetiere zu Buche: Reh, Fuchs und mindestens zwei Fledermausarten zeigten sich in unseren Feldstechern. Mit zunehmender Helligkeit wurden diese aber von den gefiederten wilden Nachbarn überflügelt. Ein Schwarm Kernbeisser war eine besonders schöne Beobachtung. Unser Weg führte uns dann gegen Mittag über Bad Ragaz und Sargans – wo wir aus dem Zugfenster heraus tatsächlich die in der Gegend raren Strassentauben auf unsere Liste setzen konnten –nach St. Margrethen und ins Rheindelta.
Viele schöne Beobachtungen von Limikolen, Raubseeschwalben und einem Kleinen Sumpfhuhn halfen uns dort über zeitweilige Durstrecken auf dem Damm hinweg. Erschöpft, aber um viele schöne Erfahrungen und tolle Vogelbeobachtungen reicher, durften wir das diesjährige Bird Race mit 80 Arten auf unserer Liste abschliessen.
© BirdLife Schweiz/Suisse/Svizzera