Donnerstag, 1. September 2022
Richtig, bereits am Donnerstag, 1. September rekognoszieren wir unter der Führung von Hansruedi Vögeli einen Teil unserer Route.
Um 06.15 Uhr gehts per Velo ab Goldach Rietli via Rorschacher Bucht und Staader Bucht zum Alten Rhein. Via Rheineck, Rheinholz, Fussacher Bucht und Glashaus protokollieren wir bis zum Fussacher Hide 81 verschiedene Arten.
Freitag, 2. September 2022
Damit wir die letzte Bergfahrt auf die Ebenalp rechtzeitig erreichen, ist 15.00 nachmittags der ultimative Zeitpunkt um per Velo loszulegen. Um 15. 37 Uhr gehts per SBB und Appenzeller Bahn via St. Gallen nach Wasserauen. Die letzte Bergfahrt um 17.30 Uhr erreichen wir damit locker.
Um 17.45 Uhr sind wir auf der Ebenalp und schauen uns gleich bei der Bergstation nach Gefiedertem um. Wir sehen Bergpieper, Zitronenzeisig und gleich auch zwei Birkhühner. Wir fiebern dem 9. Glockenschlag entgegen, beziehen unsere einfachen Schläge und lassen es uns bei einem Nachtessen gut gehen.
21.00 Uhr – endlich gehts los
Sternenklare Nacht. Im Tal die winzigen Lichter der zahlreichen Dörfchen und Weiler. Hier auf der Ebenalp kennt man kein Lichtsmog. Totenstill. Leider auch kein Gezwitscher. Eine Nullrunde. Wir gehen zeitig in die Federn.
Samstag, 3. September 2022
05.30 Uhr – Tagwache und los gehts
Nach einem dürftigen Morgenessen und Abmarsch voller Erwartungen sehen wir gleich unsere bekannten Bergpieper. Wiederum werden wir auch von Zitronenzeisigen begrüsst. Auch die beiden Birkhühner vom Vortag lassen uns nicht im Stich.
Bis zum Aescher sind es nur ein paar Schritte. Den erhofften Mauerläufer bekommen wir nicht zu Gesicht.
Steil abwärts gehts nach Wasserauen. Mein Muskelkater steigert sich ins Unermessliche.
Ab Wasserauen gehts per Velo nach Appenzell. Wasseramseln sehen wir schon während der Fahrt. Ab Appenzell steigen wir in die Appenzeller Bahn und fahren bis Altstätten.
Per Fahrrad geht es ins Bannriet, wo wir voll auf unsere Kosten kommen. Von Neuntöter über Bartmeise und Trauerschnäpper ist alles da, was das Herz begehrt.
Der Weiher Wichenstein ist unser nächstes Ziel. Mit einsetzendem Regen werden wir dort etwas enttäuscht.
Weiter geht es per Velo zum Bahnhof Oberriet. Zwischenzeitlich regnet es in Strömen. In St. Margrethen setzen wir uns wieder auf unsere Bikes und radeln bei Starkregen nach Hard zum linken Rheindamm.
Mann, werden wir entschädigt. Wir bekommen ziemlich alles vor die Linsen, was die Herzen von Ornithologen höherschlagen lässt.
Via Fussach erreichen wir den Hide. Es scheint, als dass die halbe Ostschweiz heute diesen Punkt als Ziel ausgewählt hat. Die Fahrräder stapeln sich beim Zugang zum Steg und draussen ist ein Gedränge wie auf einem Bahnhof. Spektive aufstellen ist fast nicht möglich.
Doch Blaukehlchen bis alle Arten von Strandläufern und kleines Sumpfhuhn bleiben uns trotzdem nicht verwehrt.
Via Glashaus, Rheinholz und Alten Rhein gehts weiter bis Hüttenrhy. Den Waldkauz bekommen wir leider diesmal nicht zu Gesicht. Dafür lassen Purpurreiher, alle Arten von Wasserläufer samt Kiebitzregenpfeifer grüssen.
Zum Abschluss genehmigen wir uns um 20 Uhr auf der Terrasse im Marina draussen eine Runde Bier. Wir schauen auf stolze 98 Vogelarten zurück.
Bericht Othmar Bachmann
© BirdLife Schweiz/Suisse/Svizzera