Kurz nach 21 Uhr hörten wir die Rufe von zwei Waldkäuzen und konnten sofort wieder zurück ins Berggasthaus, da wir keine anderen Eulen erwarteten. Im Massenschlag hatten wir es fast ein bisschen zu lustig und sind deshalb erst mit Verspätung eingeschlafen. Trotzdem waren wir am Samstagmorgen sofort wach, als der Wecker um 4:30 geläutet hat. Schnell haben wir uns angezogen und uns aufs Velo geschwungen. Nun galt es 600 Höhenmeter im Dunkeln zurückzulegen. Oben angekommen war es zuerst still, doch schon bald konnten wir die ersten Arten hören und sehen: Birkhuhn, Fichtenkreuzschnabel, Hänfling, Ringdrossel und ein rufender Mornellregenpfeifer! Weiter vorne flogen zwei Tannenhäher rasant über die Krete und gerade konnten sie noch alle sehen. Eine schwierige Art auf unserer Route! Und dann kam bereits das grosse Highlight des Morgens: An einer Kante stehend und die Büsche absuchend, entdecken wir plötzlich einen Mauerläufer, der in die Wand vor uns fliegt!! Er lässt sich wunderschön beobachten und fliegt dann weiter. Fehlt uns nur noch der Steinadler... Wir suchen den Alpstein fleissig mit dem Fernrohr ab, aber nichts. Einen letzten Halt legen wir auf der Abfahrt ein, um die Bergkuppen ein letztes Mal abzusuchen. Dann entdeckt Stefan einen sitzenden Steinadler ganz nahe bei uns, gleich neben dem Gipfelkreuz. Super!!
Mit voller Bergarten-Liste machen wir uns mit den Velos auf die Abfahrt ins Rheintal. Dort sitzt der Uhu leider wieder nicht an seinem Platz, am BirdRace scheint er scheu zu sein... Dafür gibts im Bannriet einige Arten mit Dorngrasmücke, Neuntöter, Hohl- & Strassentauben und einer Goldammer. Und ebenfalls eine gute Art für unsere Route waren zwei Saatkrähen! Dann stressten wir schnell weiter, um möglichst viel Zeit im Rheindelta verbringen zu können. Grünfink, Kernbeisser & Grauschnäpper erhofften wir uns im Rheinholz. Doch leider blieben uns diese Arten bis am Schluss verborgen. Mit Löffelente, Steppenmöwe, Dunklem Wasserläufer, Sturmmöwe und 3 vorbeifliegenden Steinwälzern lohnte sich dieser Abstecher aber wie jedes Jahr. Von einem Orni haben wir den Tipp bekommen, dass beim Pumpwerk ein Kuhreiher sei und tatsächlich treffen wir ihn dort an. Ein Platten stoppt uns kurz beim Polderdamm, dafür kommen Uferschnepfe, 2 Raubseeschwalben und Baumfalke dazu. In der Fussacher Bucht hören wir Bartmeisen und machen uns dann schleunigst auf in Richtung Damm. Bei der Brücke ist das Rheinvorland überschwemmt und viele Limikolen tummeln sich auf dem Feld. Bei der Lagune konnten wir das Blaukehlchen an seiner gewohnten Stelle am Schilfrand entdecken und weiter vorne bildete ein sitzender Fischadler den Abschluss eines erfolgreichen BirdRaces. Beim Zusammenzählen waren wir wieder einmal überrascht, wie viele Arten es am Schluss geworden sind!
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