Business Plan für die Natur dringend nötig

Medienmitteilung vom 26. Januar 2012

Biodiversität: ein Drittel der untersuchten Rote-Liste Arten gefährdet

Der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz begrüsst die schonungslose Analyse zum Zustand der Schweizer Biodiversität, wie sie der Bund heute veröffentlicht hat. Die Tatsache, dass über ein Drittel der wissenschaftlich analysierten rund 10'000 Arten gefährdet ist zeigt, dass die heutigen Massnahmen für die Natur noch längst nicht ausreichen, um die Biodiversitätsziele 2020 zu erreichen. Die zügige Verabschiedung der Strategie Biodiversität Schweiz durch den Bundesrat und die Erarbeitung eines griffigen Aktionsplanes ist deshalb noch dringender geworden.

Den Worten müssen Taten folgen

Die Tatsache, dass über ein Drittel aller Arten und rund die Hälfte der Arten, für die die Schweiz eine besondere Verantwortung trägt, auf der Roten Liste der bedrohten Arten steht, ist ein Alarmsignal. Der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz fordert, dass endlich koordiniert, effizient und mit den nötigen Ressourcen das Problem des Artenrückgangs in der Schweiz angegangen wird. Die Biodiversitätsstrategie des Bundes ist dazu ein erster Ansatz. Mit diesem Business Plan für die Natur sollen strategische Ziele für alle Sektoren erarbeitet werden. Wichtig ist aber, dass alle Sektoren und das Parlament ihre Verantwortung wahrnehmen und die nötigen Massnahmen, versehen mit ausreichenden Mitteln, auch umsetzen. Dort wo Naturwerte noch vorhanden sind, müssen diese genügend geschützt werden. Die Beispiele Biber und Bartgeier zeigen, dass Wiederansiedlungen von Arten ausserordentlich aufwändig und kostspielig sind.

Keine neuen Beeinträchtigungen der Natur

Gerade in den letzten Wochen und Tagen wurden jedoch im Zusammenhang mit Erneuerbaren Energien und dem Landverschleiss Massnahmen diskutiert, welche zahlreiche Arten nochmals stärker gefährden würden, wie z.B. neue Kleinkraftwerke, die den Lebensraum Bach noch mehr zerstückeln, Windenergieanlagen im Wald oder die Aufweichung des Waldflächenschutzes. Mit einer sorgfältigen, sektorübergreifenden Planung lassen sich solche Gefährdungen vermeiden. Der Schutz der Natur muss endlich im täglichen Handeln Eingang finden, damit die Roten Listen nicht noch länger werden.
 


Weitere Informationen

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Werner Müller Geschäftsführer Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz, Tel. 079 448 80 36