BirdLife-Naturjuwelen

Ökologische Infrastruktur in unmittelbarer Nähe zur Altstadt von Zofingen, AG

Der Naturschutzverein Zofingen hat sich zum Ziel gesetzt, der Biodiversität in unmittelbarer Nähe zur Altstadt mehr Raum zu schaffen. In verschiedenen Räumen östlich der Altstadt werden bereits bestehende naturnahe Flächen mit Elementen der Ökologischen Infrastruktur aufgewertet. Hauptziel ist zudem die Vernetzung der aufzuwertenden Räume durch ein Netz von Trittsteinen und Wanderkorridoren. Sie planen mit gezielter Sensibilisierung die Bevölkerung zu aktiver Mitarbeit zu motivieren. 
Für die Realisierung des umfassenden Projekts sieht eine Arbeitsgruppe 13 Massnahmen vor, die etappenweise und nach Priorität umgesetzt werden. Dafür hat der Verein einen Fahrplan bis ins Jahr 2030 skizziert. Im Obstgarten Reuten wünscht sich der Naturschutzverein zum Beispiel «mehr Singen, Summen, Zirpen und Flattern». Erreicht werden kann dies mit gestaffeltem Mähen und Anbringen spezieller Nistkästen. Die angestrebte grössere Insektenmasse bietet Gartenrotschwanz und Wiedehopf eine optimale Nahrungsgrundlage. So sollen auch Stieglitz, Girlitz und Grünfink die ornithologische Welt bereichern – wir freuen uns auf ein wunderbares und stimmiges «Vogelorchester». Gleichzeitig wird durch das Angebot an Nistmöglichkeiten für Eulen und Greifvögel den Mäusen der Garaus gemacht und den Obstbäumen dadurch ein vitales Gedeihen ermöglicht. Unterstützt werden die Beutegreifer durch Hermeline, denen Kleinstrukturen einen optimalen Lebensraum bieten werden. Ab 2024 werden «stumme Schleicher» dank einem weiteren Projekt Trockenmauern, Holzstösse oder Steinhaufen vorfinden – Zauneidechsen, Blindschleichen oder Ringelnatter sollen sich da wohlfühlen. Rund um den Bärenmoosweiher werden für «Kröte, Frosch & Co.» weitere kleine Tümpel ausgehoben. «Existenzen am Rande» wird am südexponierten Waldrand in der Nähe des Scheibenstandes mit Abstufungen gedacht und unter «Wasser zurück ans Licht!» sollen eingedolte Bäche von ihrem Korsett befreit werden. Die bachbegleitende Vegetation hilft den Amphibien und dem Hermelin auf ihren Wanderungen. Ebenfalls in der letzten Umsetzungsetappe werden Acker und Wiese «mehr Farbe und Leben» erhalten: Landwirtschaftlich genutzte Flächen werden mit weiter Saat, Blühstreifen oder Buntbrachen attraktiver gemacht. 

Umgesetzte Massnahmen:

Asthaufen, Steinhaufen, Wurzelstock, Scheiterbeige, Sandlinse, Strauch, Hecke, Baum, Trockenmauer, Blumenwiese, Buntbrache, Ruderalfläche, Nisthilfen, Auslichtung, Andere Massnahme

Profitierende Artengruppen:

Vögel, Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Wildbienen, Schmetterlinge, Pflanzen, andere