Agrarpolitik 2014-2017: ein Zwischenschritt in die richtige Richtung

Medienmitteilung vom 23. Oktober 2013

Die heute vom Bundesrat verabschiedeten Verordnungen zur Agrarpolitik 2014-2017 sind ein wichtiger letzter Schritt dieser Teilreform der Agrarpolitik. Das Grundkonzept stimmt, die Bäuerinnen und Bauern wissen nun, woran sie sind. Für eine biodiversitätsschonende, effiziente und wertschöpfungsorientierte Schweizer Landwirtschaft wäre jedoch deutlich mehr nötig gewesen. Der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz fordert, dass nun die Bäuerinnen und Bauern beim Anpassungsprozess unterstützt und bei der Umsetzung motivierend begleitet werden.

Mit dem heutigen Beschluss hat der Bundesrat den langen Prozess für eine neue Agrarpolitik abgeschlossen. Jetzt können die Landwirte die Direktzahlungen berechnen und das Betriebsmanagement wo nötig anpassen.

Drohungen konservativer Kreise, das Rad mit allen Mitteln wieder zurück drehen zu wollen, sind nicht zielführend. Parlament und Bundesrat haben bereits wesentliche Forderungen dieser Kreise aufgenommen, indem zum Beispiel mit den Versorgungssicherheitsbeiträgen weiterhin jährlich mehr als 1 Milliarde Franken an Direktzahlungen wenig spezifisch ausgeschüttet werden.

Noch nie in der Geschichte der Schweizer Landwirtschaft wurde so viel produziert wie aktuell. Die produzierende Landwirtschaft ist mit der Agrarpolitik 2014-17 in keiner Weise gefährdet. Konservative Kreise versuchen mit dem Thema Versorgungssicherheit in der Bevölkerung Angst zu schüren, um Unterstützung für ihre rückwärtsgerichteten Strategien zu finden.

Bedroht sind hingegen viele Tier- und Pflanzenarten des Landwirtschaftsgebietes, welche massiv unter der weiterhin fortschreitenden Intensivierung der Landwirtschaft leiden. Nun gilt es, mit der neuen Agrarpolitik Vertrauen aufzubauen und die Vorteile des neuen Direktzahlungssystems zu nutzen. Produktion und Ökologie sind kein Gegensatz. Es braucht nicht eine noch intensivere Nahrungsmittelproduktion mit all ihren negativen Folgen wie dem massiven Pestizideinsatz, sondern eine Verbesserung der Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette.
  


Weitere Informationen

Pascal König, Projektleiter Landwirtschaft SVS/BirdLife Schweiz, 044 457 70 26