Spring Alive: die Zugvögel beobachten und melden

Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 1.3.2016

Die länger werdenden Tage sind ein untrügliches Zeichen, dass schon bald die ersten Zugvogelarten zurückkehren. Bereits im Anflug sind der Weissstorch und die Rauchschwalbe, die vereinzelt schon beobachtet werden konnten. BirdLife Schweiz lädt ein, an der europaweiten Beobachtungsaktion Spring Alive teilzunehmen und die Rückkehr von Weissstorch, Rauchschwalbe und drei weiterer Zugvogelarten per Internet zu melden und auf einer interaktiven Karte mitzuverfolgen. Kinder können an einem Malwettbewerb teilnehmen und tolle Preise gewinnen.

Die Rauchschwalbe, die diesjährige Schwerpunktart der Aktion Spring Alive, gilt als Frühlingsbotin und Glücksbringerin. Sie zählt zu den bekanntesten Vogelarten Europas, unter anderem weil sie in der Nähe des Menschen brütet. Sie legt ihre Nester im Inneren von offenen Gebäuden an, meistens in Ställen und Scheunen. Um in der Schweiz zu brüten, legt die Rauchschwalbe auf ihrem Weg aus dem afrikanischen Winterquartier bis zu 9000 km zurück. Eine erstaunliche Leistung! BirdLife Schweiz lädt alle interessierten Personen ein, sich näher mit dem faszinierenden Phänomen des Vogelzugs zu befassen und an der europaweiten Beobachtungsaktion Spring Alive teilzunehmen. Über die Internetseite www.birdlife.ch/springalive kann man auf einer interaktiven Karte verfolgen, wann und wo die fünf Zugvogelarten Rauchschwalbe, Weissstorch, Kuckuck, Mauersegler und Bienenfresser in Europa ankommen und die Ankunft dieser Vögel in der Schweiz melden. Als Erste kommen in diesen Tagen die Störche an. Es folgen gegen Mitte März die Rauchschwalben, im April Kuckuck und Mauersegler. Der seltene Bienenfresser wird oft erst ab Mitte Mai in der Schweiz gesichtet.

Schwalben besser kennenlernen

Da Rauchschwalben in der Nähe der Menschen leben, können sie einfach beobachtet werden. Spring Alive lädt Gross und Klein ein, die Rauchschwalben in der Nachbarschaft näher kennenzulernen. Wann kommen sie zurück? Wie bauen sie ihr Nest und wie viel Zeit brauchen sie dazu? Wie oft werden die Jungen gefüttert? Wann fliegen die Jungen aus? Kinder können am Spring-Alive-Malwettbewerb „Meine Schwalben“ teilnehmen, ihre Beobachtungen zu den Rauchschwalben auf einer Zeichnung festhalten und tolle Preise gewinnen.

Die Rauchschwalbe willkommen heissen

Nach einer so langen Reise brauchen die Rauchschwalben in der Schweiz genügend Nahrung in Form von Insekten und eine geeignete Brutmöglichkeit. Für den Nestbau benötigen sie Lehm, den sie zum Beispiel in Pfützen auf unbefestigten Wegen finden. BirdLife Schweiz setzt sich dafür ein, dass der Lebensraum für die Rauchschwalbe erhalten bleibt. Er kämpft für weniger Pestizide in der Landwirtschaft und im Gartenbau und für mehr qualitativ gute Ausgleichsflächen im Kulturland, damit die Insektenvielfalt und somit die Nahrungsgrundlage vieler Vögel nicht weiter reduziert wird. Wichtig ist auch, dass es weiterhin Ställe und Scheunen mit freiem Zugang für die Rauchschwalbe gibt, sowie Lehmpfützen, eine immer seltener werdende Ressource. Auf der Internetseite von Spring Alive werden Tipps aufgeschaltet, wie jeder einzelne sich für den Schutz der Schwalben einsetzen kann.

Link zu Spring Alive: www.birdlife.ch/springalive
 

Die Rauchschwalbe

Die Rauchschwalbe ist eine elegante Flugjägerin, die sich durch eine schlanke Gestalt, spitze Flügel und einen tief gegabelten Schwanz auszeichnet. Der Rücken ist blauschwarz, die Kehle rostrot und der Bauch weiss. Ihr plaudernd-zwitschernder Gesang ist ein vertrautes Klangbild in ländlichen Dörfern. In der Schweiz brüten zwischen 60’000 und 90'000 Paare. Noch ist die Rauchschwalbe nicht auf der Roten Liste der gefährdeten Brutvögel. Sie hat aber zunehmend Schwierigkeiten, offene Ställe und Scheunen als Brutplatz und Lehmpfützen für den Nestbau zu finden. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft nimmt auch ihre Nahrungsgrundlage, die Insekten, stetig ab.

Mehr Informationen: www.birdlife.ch/rauchschwalbe

 

Das Projekt Spring Alive

Spring Alive ist ein europäisch-afrikanisches Projekt, das von BirdLife International, dem internationalen Dachverband von BirdLife Schweiz, ins Leben gerufen wurde. Es hat zum Ziel, mit Hilfe des Vogelzugs die Neugierde der Kinder und Erwachsenen an der Natur zu wecken und sie für deren Schutz zu sensibilisieren.

Das Projekt hat seinen Ursprung in Deutschland. 1987 startete das erste solche Beobachtungsprojekt. 2006 übernahm es BirdLife International für Europa. 2010 wurde auch Afrika mit der Beobachtung der Rückkehr der Zugvögel im Herbst ins Projekt einbezogen.

Das Projekt dient der Bekanntmachung des Vogelzuges und der Sensibilisierung für die Probleme der Zugvögel. Das Sammeln der Daten über einen langen Zeitraum soll auch Aussagen über den Vogelzug erlauben und z.B. die Frage klären, ob sich die Ankunftsdaten der Vögel in Zusammenhang mit der Klimaerwärmung verschieben.

 

BirdLife Schweiz

Der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz mit Sitz in Zürich und Cudrefin (VD) setzt sich seit Jahrzehnten für den Erhalt der Biodiversität und insbesondere der Vogelwelt unseres Landes ein. Der Dachverband vereint über 63‘000 Mitglieder aus allen Kantonen und 450 lokale Sektionen. BirdLife Schweiz betreibt auch die beiden Naturzentren La Sauge am Neuenburgersee (VD) und Neeracherried im Kanton Zürich. Mehr zu den Tätigkeiten von BirdLife Schweiz erfahren Sie unter www.birdlife.ch


 


Bilder

BirdLife Schweiz lädt dazu ein, die ersten Sichtungen von Rauchschwalben zu melden.

© Cezary Korkosz

Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden!


Melden Sie auf www.springalive.net die erste Rauchschwalbe, die Sie dieses Jahr sehen.

© Cezary Korkosz

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Beobachten Sie dieses Jahr die ankommenden Zugvögel!

© BirdLife Schweiz

Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden!

 


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Weitere Auskünfte

Eva Inderwildi, BirdLife Schweiz, Tel. 044 457 70 27, eva.inderwildi@birdlife.ch