Am Freitagabend sind wir von Basel aus nach Biel gefahren. Von Ligerz wollten wir samt Velos in die Zahnradbahn und mit dem Bus nach Nods. Der Chauffeur der Zahnradbahn musste ein wenig bearbeitet werden und lies uns schliesslich mit unseren Velos in die Bahn. Von Nods aus wollten wir auf den Chasseral. Allerdings fährt um diese Zeit kein Bus mehr hoch, also radelten wir den ganzen Weg zum Gipfel. Unterwegs lief uns ein junger Igel über den Weg, welcher keine Scheu zeigte. Wir brachten ihn von der Strasse weg und fütterten ihn mit Schinken aus unserem Sandwich. Kurz vor 21:00 kamen wir oben an. Dort mussten wir zunächst einmal einen Unterschlupf suchen, denn für die Nacht wurde Regen angekündigt und auf ein Zelt hatten wir verzichtet. Glücklicherweise fanden wir beim nahen Hotel unter dem Dach Unterschlupf. Am Abend lauschten wir zunächst nach Eulen, dabei hatten wir allerdings kein Glück. Wir legten uns Schlafen und in der Nacht kam auch der erwartete Starkregen. Am nächsten Morgen fanden wir den Gipfel deshalb in dichtem Nebel wieder und so füllte sich auch unsere Artenliste nur schleppend. Der Nebel legte sich nur langsam und wir konnten neben einer Heckenbraunelle auch einige andere Kleinvögel aufspüren. Auch die erhofften Pieperarten zeigten sich, insgesamt war die Ausbeute jedoch eher mager. Als wir zurück beim Hotel waren, entdeckte unser jüngstes Mitglied einen grossen braunen Vogel, der sich beim genaueren Hinsehen als Kuckuck entpuppte! Ein toller Abschluss für den Chasseral. Auf dem Weg hinunter ins Tal zog ein starkes Gewitter auf, welches eine Menge Blitze mit sich brachte. Auch begann es wieder zu regnen, und zwar so stark, dass wir aus Sicherheitsgründen auf den Bus warteten und mit diesem Hinunterfuhren. Am Bielersee war das Wetter besser und wir begaben uns mit Rad und Bus ans Hagneckdelta. Weil der Teamleiter seinen Rucksack im Bus liegenlies und diesen, inklusive Kamera, suchen ging, waren wir für eine Zeit nur noch zu dritt unterwegs. Im Hagneckdelta füllte sich unsere Liste rasch mit diversen Limikolen wie dem Kampfläufer und Sandregenpfeifer. Auch Singvögel waren zahlreich und auch die erhofften Kolkraben trafen wir an. Schnell machten wir uns daraufhin nach Müntschemier in die Krümmi. Eine goldrichtige Entscheidung, sahen wir hier doch Wendehals, Turteltauben, Rohrweihen und viele Kleinvögel. Doch die Zeit war knapp und schnell gings weiter ins Fanel. Auf dem Weg dorthin besuchten wir noch kurz die Schleiereule. Auf dem Gemshogger erwarteten uns Nachtreiher und viele Entenarten. Allerdings war hier nicht so viel los wie erhofft. Also ab in die Chablais de Cudrefin. Auf dem Weg dorthin konnten wir noch den Seeadler erspähen, den wir jedoch als ausgesetzten Vogel nicht mitzählen konnten. Im kleinen Teich mit Hide wimmelte es von Limikolen. Zwerg, Alpen, Temminck und Sichelstrandläufer sind nur einige davon. Auch ein Blaukehlchen war im Schilfrand versteckt. Weiter vorne hörten wir Schilfrohrsänger und sahen noch einen Purpurreiher. Ein rufendes Tüpfelsumpfhuhn kurz vor 9 Uhr markierte die letzte und 99. Art dieses für alle von uns ersten Birdraces.
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