Vogelkiller Glas: Schlimmer als befürchtet - SF Einstein zeigt, was man dagegen tun kann

 

Medienmitteilung von Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz und der Schweizerischen Vogelwarte Sempach vom 25. November 2009

Der Vogelkiller Glas ist schlimmer als bisher angenommen. Aufgrund einer Erhebung über das Vogelsterben an Glasscheiben schätzen Fachleute nun, dass in der Schweiz jedes Jahr Millionen von Vögeln sterben. Denn selbst unproblematisch wirkende Scheiben entpuppten sich als Vogelkiller. Zweites Resultat der gemeinsamen Erhebung von SF Einstein, Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz und der Schweizerischen Vogelwarte Sempach: Es sind nicht nur bestimmte Vogelarten betroffen, sondern alle! Ein vermeidbarer Tod: Mit verschiedenen Massnahmen kann man Vögel retten, wie die Sendung Einstein am Donnerstag, 26. November zeigt.
 
Im September lancierten das Wissensmagazin «Einstein» des Schweizer Fernsehens zusammen mit der Vogelwarte Sempach und dem Schweizer Vogelschutz SVS unter dem Namen «Vogelkiller Glas» eine Studie zur Beobachtung von problematischen Fenster- und Glasflächen. Denn bisher war das Problem von Vogelkollisionen zwar bekannt, aber genauere Zahlen sowie Angaben über Umstände wie Wetter oder Tageszeit fehlten. Während 16 Wochen kontrollierten freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 15 verschiedene Gebäude Tag für Tag. Dazu kamen die Meldungen des Fernsehpublikums: Gut 100 Fragebogen, oft ergänzt durch Fotos, dokumentieren die unterschiedlichsten Unfallsituationen.

Von Zaunkönig bis Eichelhäher: Vogelkiller Glas trifft alle
Die Resultate der Erhebung zeigen, dass die Problematik noch komplexer ist, als die Fachleute angenommen haben: Selbst Scheiben und Fenster, die Fachleuten als eher unproblematisch ansahen, haben zum Tod von Vögeln geführt. Die Stichproben von «Vogelkiller Glas» ergaben zudem, dass sämtliche Vogelarten zu Opfern werden können: vom kleinen Zaunkönig bis zum stattlichen Eichelhäher. Das wichtigste Ergebnis: Die Zahl der jährlichen Scheibenopfer für die Schweiz dürfte um ein Vielfaches höher liegen als bis anhin vermutet. Die Fachleute gingen aufgrund einer amerikanischen Studie von ein bis zwei toten Vögeln pro Jahr und Gebäude aus – in der Schweiz wären das mehrere Hunderttausend Scheibenopfer jedes Jahr. «Vogelkiller Glas» zeigt nun, dass im Durchschnitt auch fünf bis sechs Vögel je Haus realistisch sind. Nach dieser Schätzung sterben in der Schweiz Millionen von Vögeln an Fenstern und anderen Glasflächen, die in der modernen Architektur sehr im Trend liegen.