Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 5. März 2019
Die Weissstörche beziehen bereits ihre Nester, weitere Zugvogelarten sind auf dem Rückweg in die Schweiz. BirdLife Schweiz lädt die Bevölkerung ein, an der Beobachtungsaktion „Spring Alive“ teilzunehmen. Dabei gilt es, nach sechs Zugvogelarten Ausschau zu halten und die jeweils ersten Beobachtungen über www.birdlife.ch/spring-alive zu melden. Die Teilnahme an dieser europaweiten Aktion ermöglicht spannende Einblicke in den faszinierenden Vogelzug.
Bereits sind aus der Schweiz die ersten Beobachtungen von Weissstörchen an ihren Nestern auf der Website von „Spring Alive“ eingetroffen. In diesen Tagen werden auch die ersten Rauchschwalben bei uns ankommen, die meisten allerdings erst gegen Ende März. Im April folgen Uferschwalbe, Kuckuck und Mauersegler. Der seltene Bienenfresser wird oft erst ab Mitte Mai in der Schweiz gesichtet. BirdLife Schweiz lädt alle interessierten Personen ein, Beobachtungen der erwähnten Vogelarten über www.birdlife.ch/spring-alive zu melden. Zehntausende von Beobachterinnen und Beobachtern aus ganz Europa werden es ihnen gleich tun und an der Beobachtungsaktion Spring Alive von BirdLife International teilnehmen. Über die Internetseite kann man auf einer interaktiven Karte auch verfolgen, wann und wo die sechs Zugvogelarten in Europa ankommen und wie der Frühling ganz Europa „zurückerobert“.
Erstaunliche Leistungen der Zugvögel
Jedes Jahr legen die Zugvögel Tausende von Kilometern zurück, um von ihrem Überwinterungsgebiet in die europäischen Brutgebiete zu gelangen. Bei den Spring-Alive-Arten liegen die Winterquartiere meist in Afrika südlich der Sahara; entsprechend müssen sie die rund 2500 km breite Sahara und danach das Mittelmeer überqueren. „Eine faszinierende Leistung, wenn man bedenkt, dass eine Uferschwalbe nur um die 13 Gramm wiegt“ sagt Eva Inderwildi, „Spring Alive“-Koordinatorin bei BirdLife Schweiz.
Gefahren auf dem Zugweg
Ein derart langer Zugweg birgt aber auch viele Gefahren. Die Zugvögel finden immer weniger intakte Rastgebiete auf ihren Routen vor, wo sie ihre Energiereserven wieder auffüllen können. Auch technische Fallen lauern auf dem Weg: Weissstörche sind zum Beispiel oft Stromschlagopfer an Freileitungen. Viele Singvögel rasten in Parks im Siedlungsgebiet und kollidieren mit den umliegenden Glasscheiben, weil sie die dort gespiegelten Bäume für einen realen Lebensraum halten. “Deshalb spielt bei Spring Alive neben dem Gewinn an Daten auch die Sensibilisierung für die Probleme der Zugvögel eine wichtige Rolle”, sagt Eva Inderwildi.
Die Teilnahme ist ganz einfach
Hauptzielgruppen der Aktion Spring Alive sind Familien mit Kindern, Schulklassen oder andere Kindergruppen – zahlreiche Materialien sind für diese Altersklassen zugeschnitten. Aber auch Erwachsene sind herzlich eingeladen, an der Aktion teilzunehmen. Die Teilnahme ist einfach: Auf der Seite www.birdlife.ch/spring-alive stehen die nötigen Informationen bereit. Beobachterinnen und Beobachter können online eintragen, wann und wo sie ihren ersten Weissstorch, die erste Rauchschwalbe, den ersten Kuckuck, Uferschwalbe und Mauersegler oder Bienenfresser gesehen haben. Die gesuchten Vogelarten können mit Hilfe der auf der Internetseite bereitgestellten Dokumentation leicht bestimmt werden.
Das Projekt Spring AliveSpring Alive ist ein europäisch-afrikanisches Projekt, dass von BirdLife International, dem internationalen Dachverband von BirdLife Schweiz, ins Leben gerufen wurde. Es hat zum Ziel, die Neugierde der Kinder und Erwachsenen an der Natur zu wecken und sie für deren Schutz zu sensibilisieren. Das Kernstück von Spring Alive ist eine Internetseite, an der heute 50 Länder teilnehmen. Die Bevölkerung und speziell Schulen, Kinder und Familien sind aufgerufen, jedes Jahr die Rückkehr von sechs Zugvogelarten zu beobachten und zu melden. Das Projekt hat seinen Ursprung in Deutschland. 1987 startete der BirdLife-Partner in Bayern ein solches Beobachtungsprojekt. 2006 übernahm es BirdLife International für Europa. 2010 wurde auch Afrika mit der Beobachtung der Rückkehr im Herbst ins Projekt einbezogen. Neben der Sensibilisierung beinhaltet das Projekt auch eine wissenschaftliche Komponente. Das Sammeln der Daten über einen langen Zeitraum soll Aussagen über den Vogelzug erlauben. Und es soll die Frage klären, ob sich die Ankunftsdaten der Vögel in Zusammenhang mit der Klimaerwärmung verschieben. |
Bilder
Die Rauchschwalbe hat im Gegensatz zu den anderen Schwalbenarten lange Schwanzspiesse. Melden Sie unter www.birdlife.ch/spring-alive die erste Rauchschwalbe, die Sie dieses Jahr beobachten können. Bild: Werner Scheuber Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden! |
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Jetzt kommen die Schwalben aus ihrem Winterquartier in Afrika wieder in die Schweiz zurück. Bild: Michael Gerber Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden! |
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Spring Alive ist eine gute Gelegenheit, um Kinder und Jugendliche für den Vogelzug zu begeistern. Bild: BirdLife International Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden! |
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Beobachten Sie dieses Jahr die ankommenden Zugvögel! © BirdLife Schweiz Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden! |
Auskünfte
Eva Inderwildi, Spring Alive-Koordinatorin bei BirdLife Schweiz, 044 457 70 27, eva.inderwildi@birdlife.ch