Ulcinj

Good News: Die Salinen von Ulcinj sind gerettet!

Seit 15 Jahren kämpft der BirdLife-Partner Montenegros, die CZIP, für die Rettung eines der wichtigsten Zugvogelgebiete Europas: den Salinen von Ulcinj an der Adria-Küste. Nun sind diese zum nationalen Schutzgebiet erklärt worden. Möglich gemacht hat dies eine Petition, die von über 100 000 Menschen unterschrieben worden war – auch BirdLife Schweiz hatte dazu aufgerufen.

Die Saline war seit den 1920er-Jahren in Betrieb. Sie bot nicht nur Beschäftigung und Wohlstand für die Bevölkerung, sondern entwickelte sich auch zu einem vielfältigen Ökosystem. Grosse Flamingo- und Pelikan-Schwärme sowie über 250 verschiedene Vogelarten brachten den Salinen einen internationalen Ruf als Vogelparadies ein. 2005 ging jedoch das goldene Zeitalter zu Ende: Die Salinen wurden privatisiert. Der neue Eigentümer hatte zum Ziel, das Gelände zu entwässern und einen luxuriösen Touristenort zu bauen. Für seine Pläne erhielt er gar die Zustimmung der Regierung. Als die Saline 2011 in Konkurs ging, wurde sie dem Untergang preisgegeben: Die Wasserpumpen wurden über Nacht abgeschaltet. Dies hatte enorme Folgen für das Ökosystem; die Vogelnester wurden überflutet und jedes Jahr kamen deutlich weniger Zug- und Brutvögel.

Die CZIP kämpfte unermüdlich gegen die Zerstörung. Die Widerstände waren jedoch riesig. 2018 startete BirdLife International gemeinsam mit der CZIP und EuroNatur die Kampagne #SaveSalina. Die Online-Petition wurde von über 100 000 Menschen unterzeichnet und brachte den Wendepunkt: Der montenegrinische Regierungschef Duško Markovic sagte sein Engagement für die Rettung der Saline im April dieses Jahres zu. Schliesslich stimmte auch das Parlament der Gemeinde Ulcinj am 25. Juni zu, die Salinen zum nationalen Schutzgebiet zu erklären. «Dies ist ein grosser Sieg für die Natur», sagt die Exekutivdirektorin der CZIP, Jovana Janjuševic. Es gebe nun auch wieder Hoffnung für Arten, welche die Saline als Brutvögel bereits verlassen hätten, wie zum Beispiel den Rosaflamingo.

Der Sieg wäre ohne die finanzielle Unterstützung der CZIP und seinen Partnern im Lauf der Jahre nicht möglich gewesen. Ein herzlicher Dank gilt dem Critical Ecosystem Partnership Fund (CEPF) und der MAVA-Stiftung.

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17.7.2019