Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 6. Oktober 2019
Am Wochenende herrschte reger Betrieb am Boden und in der Luft: An 61 Orten in der Schweiz und in weiteren 41 Ländern Europas und Zentralasiens wurden die Vögel auf ihrer Reise in den Süden beobachtet und gezählt. 2’600 Interessierte trotzten dem Wetter und besuchten die Stände der lokalen Sektionen von BirdLife Schweiz und liessen sich vom einzigartigen Naturschauspiel in den Bann ziehen.
Ausgerüstet mit Feldstecher oder Fernrohr konnten interessierte Personen am Wochenende das faszinierende Phänomen Vogelzug live am Himmel verfolgen. Dieses Jahr wurden mit knapp 120’000 Individuen in der Schweiz wiederum viele Zugvögel gezählt. Auf Platz 1 der häufigsten Arten schaffte es erneut der Buchfink (59'210 Vögel), gefolgt vom Star (13’018 Vögel). Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich Erlenzeisig und Ringeltaube. Mit knappem Vorsprung erreichte der Erlenzeisig (5’811 Vögel) den dritten Rang. Den „undankbaren“ vierten Rang belegte die Ringeltaube (5'641 Vögel). Aussergewöhnlich zahlreich trat dieses Jahr der Eichelhäher in Erscheinung: Weit über tausend Individuen wurden gezählt.
Gross und Klein besuchten die Beobachtungsstände der Sektionen von BirdLife Schweiz, erfuhren Spannendes zum Thema Vogelzug, nahmen an Exkursionen teil, verfolgten mit Interesse öffentliche Beringungen oder stärkten sich zwischendurch mit etwas Feinem vom Grill. Zu den ornithologischen Highlights zählten zum Beispiel die Sumpfohreule, der Rotkehlpieper und der Gelbbrauenlaubsänger.
Was vielen dabei nicht bewusst ist: Das Naturspektakel Vogelzug ist bedroht. Geschätzte 25 Millionen Zugvögel werden jedes Jahr im Mittelmeerraum gewildert. Aber mindestens so sehr haben die Vögel auch mit dem Lebensraumverlust im Brutgebiet infolge Überbauung, Intensivierung der Landwirtschaft, Insektensterben, naturfernen Gärten und weiteren Faktoren zu kämpfen.
Die 440 BirdLife-Sektionen setzen sich daher für wertvolle Lebensräume in der Schweiz ein. BirdLife Schweiz führt exemplarische Projekte zur Förderung der (Zug-) Vögel durch und unterstützt Projekte in Italien, Zypern und der Schweiz. All diese Projekte sind ein Beitrag dazu, dass auch künftige Generationen über das phantastische Naturschauspiel Vogelzug staunen können.
Dieses Jahr beteiligten sich Partnerorganisationen aus 42 Ländern am EuroBirdwatch; mehr als 1’000 Anlässe wurden auf die Beine gestellt und damit insgesamt rund 30'000 Teilnehmende angelockt. Diese zählten weit über 4 Millionen Zugvögel auf dem Weg in den Süden.
Die Resultate der einzelnen Länder sind auf der Webseite www.eurobirdwatch.eu zusammengefasst. Die detaillierten Schweizer Resultate sind unter www.birdlife.ch/ebw einsehbar.
BirdLife SchweizBirdLife Schweiz setzt sich als vielseitiger Naturschutzverband für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität ein, insbesondere auch für die Vögel und ihre Lebensräume. Er führt Projekte zum Schutz gefährdeter Arten und Lebensräume in der Schweiz und weltweit durch. Als nationaler Dachverband vereint BirdLife Schweiz rund 67'000 Mitglieder, 20 Landesorganisationen und Kantonalverbände sowie 440 lokale Sektionen. Mit den Zeitschriften Ornis und Ornis Junior und den BirdLife-Naturzentren Neeracherried (ZH), Klingnauer Stausee (AG) und La Sauge (VD) begeistert BirdLife Schweiz viele Menschen für den Schutz der Natur. BirdLife Schweiz setzt sich für die Zugvögel in den Brutgebieten ein und unterstützt in Zusammenarbeit mit den BirdLife-Partnern vor Ort die Schaffung von Schutzgebieten. |
Bilder
Schon frühmorgens wurden am EuroBirdwatch auf dem Gurnigel (BE) Zugvögel gesichtet. Foto: Michael Gerber Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden. |
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Am diesjährigen EuroBirdwatch aussergewöhnlich zahlreich beobachtet: Der Eichelhäher. Foto: Michael Gerber Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden. |
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Interessierte Besucherinnen und Besucher machen am EuroBirdwatch auf dem Eschenberg bei Winterthur (ZH) spannende Beobachtungen. Foto: BirdLife Schweiz Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden. |
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Informationsstände der Sektionen von BirdLife Schweiz – wie hier in Altikon (ZH) – vermitteln am EuroBirdwatch Spannendes und Erstaunliches zum Vogelzug. Foto: Fide Meyer Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden. |
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Auskünfte
Stefan Bachmann, Medienverantwortlicher BirdLife Schweiz, stefan.bachmann@birdlife.ch, Tel. 044 457 70 23