Es wird immer offensichtlicher, dass die öffentlichen und privaten Akteure in der Schweiz sich viel stärker zugunsten der Biodiversität engagieren müssen als bisher. BirdLife Schweiz setzt sich seit Jahren für einen wirkungsvollen Aktionsplan Biodiversität Schweiz ein und hat 2017 den "Aktionsplan Biodiversität der Zivilgesellschaft" mit herausgegeben. Mit dem Schweizer Brutvogelatlas 2013-2016 der Schweizerischen Vogelwarte und weiteren Publikationen sind nun aktuelle Daten vorhanden, um den Aktionsplan Biodiversität der Zivilgesellschaft auf Aktualität und Vollständigkeit hin zu überprüfen und zu ergänzen. Die vorliegende Strategie zur Rettung der Vogelvielfalt in der Schweiz 2020-2030 ergänzt den Aktionsplan Biodiversität der Zivilgesellschaft, ersetzt ihn aber nicht.
Zur Erarbeitung der vorliegenden Strategie wurden die wissenschaftlichen Grundlagen im Detail analysiert – einerseits im Hinblick auf die Entwicklung und den Zustand der Avifauna, andererseits in Bezug auf die Probleme der Vogelwelt und weitere relevante Fakten. Daraus konnten die fachlich notwendigen Massnahmen zur Erfüllung der Lebensraumansprüche der Vögel abgeleitet werden.
Diese Herleitung ergab 13 Massnahmenprogramme mit insgesamt 74 Massnahmen. Der dringendste Handlungsbedarf besteht im Kulturland und hier insbesondere in der Landwirtschaftspolitik, die bisher nicht die richtigen Anreize setzt. Das entsprechende Massnahmenprogramm ist denn auch mit 15 Massnahmen das mit Abstand umfangreichste. Aber auch in anderen Sektoralpolitiken und Lebensräumen besteht Handlungsbedarf, insbesondere bei den Feuchtgebieten, beim Aufbau der Ökologischen Infrastruktur sowie beim Schutz der Zugvögel. Ein Online-Anhang zeigt die wissenschaftliche Herleitung der Massnahmen und dazugehörige Quellen auf.
- Strategie zur Rettung der Vogelvielfalt in der Schweiz 2020-2030 (PDF)
- Anhang: Herleitung der Massnahmen (PDF)