Katze © Anne Garti, pixelio.de

Katzen und Vögel

Im Mittelland leben durchschnittlich 50 bis 60 Katzen pro Quadratkilometer. Damit sind Katzen um ein Vielfaches häufiger als alle anderen Beutegreifer zusammen. Katzen erbeuten vor allem Mäuse; unter den Vögeln trifft es vorwiegend häufige Arten wie Amseln, Rotkehlchen, Meisen, Finken und Sperlinge. Gemäss einer Studie von 2019 waren die Katzen in Gärten und Parks in Frankreich/Belgien für 12,8 bis 26,3% der Vogelmortalität verantwortlich. Studien zeigen aber, dass Katzen überproportional kranke, unterernährte und unerfahrene junge Tiere erbeuten. Der Einfluss auf die Population ist deshalb nicht abschliessend bekannt. Betroffen sind auch Frösche, Molche, Eidechsen und Blindschleichen, da diese bei kühlem Wetter leicht zu fangen sind.

Die Lebensraumqualität hat auf Tierpopulationen einen stärkeren Einfluss als Katzen und andere Beutegreifer. Wenn ein Bestand aber durch verschiedene Faktoren bereits geschwächt ist, können Katzen zum Erlöschen von lokalen Populationen beitragen. In Siedlungsräumen mit einer besonders hohen Katzendichte und gleichzeitig einer nicht besonders hohen Lebensraumqualität und weiteren Gefahren wie z. B. vielen Glasscheiben ist es für viele Vogelarten und insbesondere für Reptilien inzwischen schwierig bis unmöglich, zu leben und sich fortzupflanzen.

BirdLife Schweiz empfiehlt daher,

  • Katzen zu kastrieren
  • den Wildtieren im Garten genügend Rückzugsmöglichkeiten (Dornenbüsche für Vögel, Bäume, für Reptilien Steinmauern und -haufen) zu schaffen
  • Katzen von Neststandorten fernzuhalten (Details siehe im Merkblatt)
  • Zur Brutzeit im Frühling, wenn im Garten junge, noch flugunfähige Vögel leben, die Katze einige Tage im Haus zu behalten
  • den Katzen Katzenglöckchen oder neue Halskrausen anzuziehen, da diese den Jagderfolg verringern. Die Katzen gewöhnen sich nach kurzer Zeit daran; die Halskrausen öffnen sich, wenn die Katze irgendwo hängen bleibt
  • an Bäumen mit Neststandort Baummanschetten anzubringen, die verhindern, dass Katzen (und Marder) hochklettern können
  • unbedingt zu verhindern, dass Katzen ausserhalb der Siedlung und im Wald umherstreunen.
     

Eine neue Studie zeigt zudem: Wer täglich einige Minuten mit seiner Katze spielt und ihr fleischhaltiges Futter serviert, kann ihren Jagdtrieb spürbar bremsen.

Im Merkblatt "Katzen und Vögel" finden Sie weitere Informationen und Tipps:

  


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