BirdLife-Naturjuwelen

Auf den Gemeindegebieten von Gontenschwil und Reinach AG gibt es noch zahlreiche wertvolle Kleinhabitate. In einem gemeinsamen Aufwertungsprojekt wollen die Natur- und Vogelschutzvereine der beiden Gemeinden bestehende Trittsteinhabitate besser vernetzen und zusätzliche Flächen für Aufwertungen gewinnen. Die Kernhabitate des NV Gontenschwil befinden sich unter anderem im Gebiet Mösli. Das Mösli liegt – wie der Name nahelegt – in einem ehemaligen Riedgebiet der einst mäandrierenden Wyne. Ein kleiner geradlinig ausgedolter Wiesenbach fliesst über rund 160 Meter lateral einseitig mit einer breiten Hecke bestockt entlang dem NV zugänglichen Flächen. Als weiteres wichtiges Objekt im Gebiet Mösli ist eine rund 4000 Quadratmeter messende ehemalige Wässermatte, welche heute als Blumenwiese mit Heckenstrukturen genutzt wird zu nennen, sowie ein durch die Eigentümerschaft erstellter Tümpel für Amphibien. Das aargauische Wynental beheimatet noch teilweise intakte Vorkommen stark gefährdeter Amphibienarten. Von spezieller Bedeutung ist dabei die Verbreitung der Kreuzkröte (EN). Diese Pionieramphibienart konnte sich im Wynetal an einigen Standorten halten, kommt in Vernetzungsdistanz zum Kernperimeter Mösli noch vor und ist daher eine wichtige Leitart für das angestrebte Vernetzungsprojekt. Als in der Region noch vorkommende Leitarten-Vertreter der Avifauna sind besonders die Schleiereule (NT) und der Neuntöter (LC) zu nennen.
Konkret soll die Fläche des NV Gontenschwil ökologisch aufgewertet werden. In einem ersten Schritt soll das Wilimoosbächli innerhalb des Kernperimeters für fliessgewässerliebende Amphibien, Makroinvertebraten und Pionierinsekten wichtige Lebensräume anbieten können. Die Hecken sollen aufgelichtet und mit unterschiedlichen Laichgewässern für gefährdete Amphibienarten aufgewertet werden. In einem weiteren Schritt wird die ökologischere Gestaltung der ehemaligen Wässermatte geprüft. In welche Richtung die Aufwertung gehen soll, ist noch nicht abschliessend geklärt und hängt insbesondere von den der Machbarkeitsstudie ableitbaren zusätzlichen Lebensraumaufwertungen im erweiterten Perimeter und darüber hinaus ab.