Das Jubiläumsjahr ist Geschichte. Was bleibt? Statt lauter Böller gab es ein Feuerwerk an 150 guten Ideen, die im ganzen Land umgesetzt werden. Ein besonderes Geburtstagsgeschenk an die Schweizer Natur und Gesellschaft. Jetzt liegt die Bilanz vor.
Mit 430 lokalen Sektionen, die oft über mehrere Gemeinden hinweg wirken und mit 20 Kantonalverbänden ist die BirdLife-Familie lokal verankert und sehr tatkräftig. Diesem Netzwerk hat die Schweiz das Geschenk von 150 BirdLife-Naturjuwelen zu verdanken, bestehend aus grösseren und kleineren Naturschutzprojekten, die im letzten Jahr angestossen oder schon umgesetzt wurden. Darunter sind zum Beispiel grössere Renaturierungen, der Bau neuer Teiche oder Trockenmauern, die Umgestaltung von Gebäudeumgebungen, die Pflanzung von Hecken und Obstbäumen und vieles mehr. «Damit ist ein Beitrag zugunsten der Natur in unserem Land geleistet, der noch lange Wirkung zeigen wird», freut sich Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz. Er weiss, dass es mehr brauchen wird, um die Biodiversität zu erhalten. «Aber BirdLife schafft mit all den konkreten Beispielen im Kleinen, was wir als Gesellschaft insgesamt aufbauen müssen. Wir renaturieren und legen neu an, vernetzen in den Gemeinden wertvolle Flächen und ermöglichen, dass Tier- und Pflanzenarten mehr Lebensraum erhalten.»
25'000 Besucherinnen und Besucher
In der Wanderausstellung, die bei rund 50 lokalen BirdLife-Sektionen und Partnern in der ganzen Schweiz gastierte, war die Ökologische Infrastruktur das zentrale Thema. «Die breite Bevölkerung für die Zusammenhänge der Natur zu sensibilisieren ist eine unserer Hauptaufgaben», ist Raffael Ayé überzeugt. Gemeistert hat BirdLife diese komplexe Herausforderung mit einer interaktiven Ausstellung und der Weltneuheit eines Insektenflugsimulators. Wie ein Schmetterling durch eine blumenreiche Wiese zu fliegen – über 14'000 Besucherinnen und Besucher inklusive rund 120 Schulklassen haben dieses einmalige Erlebnis genossen und behalten es bleibend in Erinnerung. Weitere 11'000 Personen kamen im BirdLife-Naturzentrum Neeracherried in den Genuss eines Insektenflugs.
Gesellschaftliche Herausforderung
Am Jubiläumsfest, das beim BirdLife-Naturzentrum Klingnauer Stausee stattfand, wurden die Vertreterinnen und Vertreter der gesamten Schweizer BirdLife-Familie begrüsst. Mit Irène Kälin, der amtierenden Nationalratspräsidentin, dem Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger und weiteren Nationalräten wie Nik Gugger, Kurt Fluri und Ursula Schneider Schüttel feierten hohe politische Amtsträgerinnen und Amtsträger das 100-Jahr-Jubiläum mit. Sie sprachen BirdLife eine konstruktive Haltung und Dialogfähigkeit aus. So sagte Stephan Attiger: «Mit BirdLife finden wir immer gemeinsame Lösungen – die Projekte werden besser und das schätze ich!» Nationalrat Nik Gugger betonte: «Als Vizepräsident von BirdLife Schweiz ist es mir ein grosses Anliegen, in Bundesbern tragfähige Brücken zu bauen.» Nationalratspräsidentin Irène Kälin bedankte sich bei BirdLife Schweiz mit den Worten: «Ihr seid Teil der Lösung mit euren konkreten Massnahmen gegen den Verlust der Biodiversität. Euer ehrenamtliches Engagement ist ein Beitrag für die ganze Gesellschaft. Dafür gebührt euch ein grosses Dankeschön!»