Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Feldlerche ein Allerweltsvogel, deren Bestände aufgrund ihrer Häufigkeit in Äckern und Wiesen der Schweiz als unzählbar galten. Mittlerweile gehört sie in der Schweiz zu den gefährdeten Arten der Roten Liste. Ihr Bestand ist in den letzten 30 Jahren dramatisch zurückgegangen. Die Ursachen liegen in den überdüngten und intensiv genutzten Wiesen, die keine Insekten und lückige Strukturen bieten. Sie werden zudem so häufig gemäht, dass der Feldlerche keine Zeit bleibt, ihren Brutzyklus abzuschliessen. Hauptprobleme im Ackerbau sind der hohe Pestizideinsatz, der ihre Nahrungsgrundlage zerstört sowie die grossen und intensiven Monokulturen, die keinen Platz zwischen den Setzreihen mehr bieten.
Um die Feldlerche zu fördern, müssen vor allem die noch existierenden Populationen stabilisiert und ausgebaut werden. Dafür braucht es mehr qualitativ hochwertige Biodiversitätsförderflächen und eine Feldlerchen-gerechte Bewirtschaftung der Kulturen. Bunt- und Rotationsbrachen, Ackerschonstreifen und Säume mit vielfältiger Ackerbegleitflora verbessern ihre Nahrungsgrundlage und bieten geeignete Brutmöglichkeiten. Auch eine grössere Vielfalt verschiedener Kulturen mit breiter Fruchtfolge und extensive Wiesen mit mindestens 7 Wochen zwischen zwei Schnittnutzungen sind positiv. Im intensiv genutzten Grünland gibt ein Hochschnitt ab 14 cm der Brut eine Chance. Reduzierte Düngung und der Verzicht auf Pestizide können in Produktionsflächen zusätzlich viel bewirken.
Auf grosser Fläche genügen solche Anstrengungen jedoch nicht, um den negativen Trend umzukehren. Die Agrarpolitik muss sich deutlich ändern und diejenigen Landwirte besser unterstützen, die mit, anstatt gegen die Natur wirtschaften. Nur durch die richtigen Anreize einer ökologisch ausgerichteten Agrarpolitik lassen sich die Feldlerche und die Bestände vieler weiterer einstmals häufiger Arten unserer Kulturlandschaften langfristig erhalten.
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