Der letzte noch nicht erschlossene Ruinaulta-Abschnitt bleibt bewahrt vor menschlichen Störungen

Medienmitteilung vom 6.5.2020 von BirdLife Schweiz, Pro Natura Graunbünden und WWF Graubünden

Bundesgerichtsurteil zugunsten der Natur

Das Bundesgericht spricht sich gegen die Erschliessung des Ruinaulta-Abschnitts zwischen Isla Bella und Trin mit einem Wanderweg aus. Nun bleibt dieses letzte ruhige Gebiet der Ruinaulta mit seinen hohen Naturwerten vor Störungen durch den Menschen bewahrt.

Die Ruinaulta ist wegen ihrer Schönheit und der Häufung von seltenen Arten international bekannt. Grosse Teile von ihr sind Auen von nationaler Bedeutung. Ein typischer Auenbewohner der Ruinaulta ist der in der Schweiz stark bedrohte Flussuferläufer. Nur vier-sechs Paare brüten in der Ruinaulta, vier davon unmittelbar vor oder im Teilstück, das durch den Weg neu hätte erschlossen werden sollen. Diese Bruten des Flussuferläufers wären durch den zunehmenden Tourismus stark gefährdet gewesen. Da sich erfahrungsgemäss jeder zehnte Besucher nicht an Regeln hält, hätten auch Massnahmen wie Weggebote und Abschrankungen nicht viel genützt.

Mit dem heutigen Entscheid hat sich das Bundesgericht im Einklang mit dem nationalen Aktionsplan für den Flussuferläufer zugunsten des Schutzes eines der letzten verbliebenen Brutplätze einer in der Schweiz stark bedrohten Vogelart ausgesprochen.

Die Besucher der Ruinaulta können die grossartige Landschaft weiterhin auf den vielen bereits bestehenden Wanderwegen geniessen. Dieses Jahr hat auch die RHB reagiert und bietet neu „Ruinaulta-Tickets an. An den Bahnhöfen Versam und Trin hat es zudem reizende Cafés, in denen man sich die Zeit vertreiben kann bis der Zug fährt.  

 


Weitere Auskünfte

Anita Mazzeta, WWF Graubünden, 081 250 23 00

Christa Glauser, Stv. Geschäftsführerin Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz
Tel. 044 457 70 24, christa.glauser@birdlife.ch

Armando Lenz, Pro Natura Graubünden
Tel. 081 252 40 39, armando.lenz@pronatura.ch