Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 2.10.2023
Jetzt ziehen sie wieder: Millionen von Zugvögeln durchqueren derzeit die Schweiz auf ihrem Weg ins Winterquartier. Am Wochenende vom 7. und 8. Oktober können sie an über 50 Orten in der Schweiz im Beisein von Fachpersonen beobachtet werden. Die Beobachtungsstände werden im Rahmen der Zugvogeltage EuroBirdwatch von BirdLife Schweiz organisiert.
Jedes Jahr bietet der Herbst die Gelegenheit für ganz besondere Naturbeobachtungen. Auf ihrem Zug in Richtung Süden formieren manche Vögel – wie etwa Stare oder Buchfinken – riesige Schwärme, um den oft beschwerlichen Weg gemeinsam auf sich zu nehmen. Daneben kann man mit etwas Glück auch immer wieder seltene Durchzügler wie etwa den Fischadler am Himmel sehen. Der herbstliche Vogelzug bietet also ganz spezielle Einblicke in die Vogelwelt. Damit diese auch Nicht-Ornithologinnen und -Ornithologen offenstehen, organisiert BirdLife seit über 30 Jahren die Internationalen Zugvogeltage EuroBirdwatch, an dem Fachleute die Zugvögel zählen, aber auch Besucherinnen und Besuchern bei der Beobachtung helfen und interessante Fakten über den Vogelzug vermitteln. In der Schweiz sind am Wochenende vom 7./8. Oktober über 50 BirdLife-Sektionen im Einsatz und bieten vielerorts noch weitere Aktivitäten an, wie etwa Vogelberingungen, Spiele und Festbetrieb.
Auf dem Zug lauern viele Gefahren
Neben dem Blick in den herbstlichen Himmel geht es am EuroBirdwatch auch darum, auf die Gefahren und Probleme der Zugvögel hinzuweisen. Sie beginnen schon bei uns in den Brutgebieten, wo viele Vogelarten des Kulturlands und der Feuchtgebiete ihre Lebensräume verloren haben, einerseits durch die immer intensivere Landwirtschaft, andererseits durch die Zerstörung der Auen und Sumpfgebiete. Das Gebot der Stunde ist deshalb die Wiederherstellung der Ökosysteme, welche vom Menschen zerstört wurden. Um den Verlust der Biodiversität aufzuhalten, hat sich die Schweiz im Rahmen des globalen Biodiversitätsabkommens dazu verpflichtet.
Auf dem Zug sind die Vögel zudem auf intakte und nahrungsreiche Rastgebiete angewiesen; auch diese wurden vielerorts zerstört. So sind etwa entlang des Mittelmeers nur noch wenige Feuchtgebiete vorhanden, in denen die Vögel ungestört nach Nahrung suchen können. Überdies werden im Mittelmeerraum jedes Jahr geschätzte 25 Millionen Zugvögel gewildert; noch mehr werden legal abgeschossen. BirdLife Schweiz setzt sich für die Zugvögel im Brutgebiet ein und hat immer wieder Vogelschutzkampagnen der BirdLife-Partner im Mittelmeerraum unterstützt.
Lassen Sie sich begeistern
Alle EuroBirdwatch-Beobachtungsorte sind auf www.birdlife.ch/ebw zu finden, wo auch die Resultate der Zugvogelzählungen publiziert werden. Die Resultate der anderen beteiligten Länder werden unter www.eurobirdwatch.eu einsehbar sein. Besuchen Sie einen Anlass in Ihrer Region und lassen Sie sich vom Phänomen Vogelzug begeistern!
Alle Infos:
BirdLife Schweiz: gemeinsam für die Biodiversität – lokal bis weltweitBirdLife Schweiz engagiert sich mit Fachkenntnis und Herzblut für die Natur. Mit 69'000 Mitgliedern, 430 lokalen Sektionen, Kantonalverbänden und BirdLife-Organisationen in 115 Ländern ist BirdLife Schweiz Teil des grössten Naturschutz-Netzwerks der Welt: BirdLife International – in der Gemeinde verwurzelt, weltweit wirksam. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern setzen wir uns für die Biodiversität ein. Wir führen zahlreiche Schutzprojekte für gefährdete Arten und ihre Lebensräume durch, vom Steinkauz über den Eisvogel bis zur Ökologischen Infrastruktur. Mit den BirdLife-Naturzentren, der Zeitschrift Ornis und vielfältigen BirdLife-Kursen machen wir die Natur hautnah erlebbar und motivieren zu ihrem Schutz. Gemeinsam mit Ihnen? Erfahren Sie mehr und werden Sie Teil des BirdLife-Netzwerks: birdlife.ch BirdLife Schweiz dankt für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung. |
Bilder
Wie hier im BirdLife-Naturzentrum Neeracherried beobachten am EuroBirdwatch mehrere tausend Begeisterte die ziehenden Vögel. © BirdLife Schweiz |
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Alpenstrandläufer auf dem Zug. © Michael Gerber |
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Das Phänomen Vogelzug zieht am EuroBirdwatch Jung und Alt in den Bann, so auch oberhalb von Kriens LU Foto: Robert Sticher |
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Das Phänomen Vogelzug zieht am EuroBirdwatch Jung und Alt in den Bann. Foto: BirdLife-Naturzentrum Neeracherried
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Stare können am EuroBirdwatch in beeindruckenden Schwärmen auf ihrem Zug in den Süden beobachtet werden.
Foto: Michael Gerber
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Obwohl Kiebitze in Schwärmen ziehen, gehören sie am EuroBirdwatch doch zu den selteneren Beobachtungen. Die Rote Liste-Art wird von BirdLife Schweiz spezifisch gefördert.
Foto: Michael Gerber
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Am EuroBirdwatch können an über 50 Beobachtungsständen die Zugvögel live beobachtet werden. Foto: Rossano Stefanelli
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Am EuroBirdwatch können an über 50 Beobachtungsständen die Zugvögel live beobachtet werden. Foto: BirdLife Schweiz, André Ducry
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Medienmitteilung Download
Auskünfte
Stefan Bachmann, Medienverantwortlicher BirdLife Schweiz, stefan.bachmann@birdlife.ch, Tel. 078 740 50 51