Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 3.10.2022
Am Wochenende vom 1. und 2. Oktober luden BirdLife Schweiz und über 50 seiner Sektionen zu spannenden Beobachtungen des Vogelzugs ein. Über 2000 Personen besuchten trotz schlechtem Wetter die Birdwatch-Stände und konnten die ziehenden Vogelschwärme oder auch Seltenheiten beobachten. Das Regenwetter führte bei den Vögeln allerdings zu einem regelrechten Stau – viele Zugvögel hielten sich in Bodennähe auf und legten eine Pause ein. Auch in 34 weiteren Ländern gab es EuroBirdwatch-Stände: Mehr als 4,6 Millionen Vögel wurden gezählt.
Ganze Schwärme von Rauchschwalben und anderen Kleinvögeln haben in letzter Zeit auf ihrer Reise in den Süden in der Schweiz eine Rast eingelegt. Zerzaust und nass pausierten die sichtbar müden Tiere. Ihr Energiebedarf für die lange Reise ist gross. Wenn zum Regen auch noch starke Böen dazukommen, ist der Weiterflug nicht möglich. Es fehlen bei nasskaltem Wetter überdies die Insekten für die Zwischenverpflegung.
Immerhin wurde am Sonntag das Wetter etwas schöner, und viele Schwärme zogen nun los oder fanden zumindest wieder mehr Nahrung. Dies liess sich an 51 EuroBirdwatch-Ständen in der ganzen Schweiz gut beobachten. Die Stände der BirdLife-Sektionen zogen über 2000 interessierte Personen an. Insgesamt konnten diese rund 60'000 Vögel zählen. Gemeldet wurden neben den drei häufigsten Arten Buchfink, Mehlschwalbe und Star auch seltene Arten wie der Rotkehlpieper, Fischadler oder auch ein Schwarzstorch.
Doch nicht nur in der Schweiz wurden die Vögel auf ihrem Flug beobachtet: In 35 europäischen Ländern standen fast 20'000 Menschen bereit, um die gefiederten Weltenbummler zu zählen und zu bestimmen. Fast 4,6 Millionen Vögel wurden gemeldet.
Jetzt fliegen die Kleinvögel
Eigentlich hat der Vogelzug schon im August begonnen. Zu den ersten Arten, die unser Land verlassen haben, gehören die Mauersegler, der Kuckuck oder auch der Schwarzmilan. Gleichzeitig erschienen die ersten Watvögel aus dem hohen Norden bei uns. Aktuell sind es gerade viele Kleinvögel wie Finken oder Drosseln, die in Schwärmen unser Land überfliegen. Doch die Zugvögel sind mehr und mehr bedroht. Der Verlust an Feuchtgebieten und anderen wertvollen Lebensräumen sowie die Intensivierung der Landwirtschaft entzieht den Zugvögeln wertvolle Rastplätze und beeinträchtigt die Nahrungsgrundlage.
Mit dem EuroBirdwatch will BirdLife Schweiz gemeinsam mit seinen lokalen Sektionen auf die Bedrohung der Zugvögel und der Ökosysteme, die sie dringend benötigen, aufmerksam machen. Gemeinsam setzen sich die Mitgliedorganisationen von BirdLife für wertvolle Lebensräume ein. Diese bilden die Grundlage für alles Leben – auch für die Vielfalt in der Vogelwelt.
Die detaillierten Schweizer Resultate des EuroBirdwatch sind unter www.birdlife.ch/ebw einsehbar.
Die internationalen Resultate sind auf der Webseite www.eurobirdwatch.eu zusammengefasst.
BirdLife Schweiz: gemeinsam für die Biodiversität – lokal bis weltweitBirdLife Schweiz engagiert sich mit Herzblut für die Natur. Mit 68'000 Mitgliedern, 450 lokalen Sektionen und Kantonalverbänden sowie den weltweiten BirdLife-Partnern ist BirdLife Schweiz Teil des weltweit grössten Naturschutz-Netzwerks, BirdLife International – in der Gemeinde verwurzelt, weltweit wirksam. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern setzen wir uns für die Biodiversität ein. BirdLife Schweiz führt zahlreiche Schutzprojekte für gefährdete Arten durch und setzt sich für ihre Lebensräume ein, vom Steinkauz über den Eisvogel bis zur Ökologischen Infrastruktur. Mit den BirdLife-Naturzentren, der Zeitschrift Ornis und vielfältigen BirdLife-Kursen machen wir die Natur hautnah erlebbar und motivieren zu ihrem Schutz. Gemeinsam mit Ihnen? Erfahren Sie mehr und werden Sie Teil des BirdLife-Netzwerks: birdlife.ch BirdLife Schweiz dankt für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung. |
Bilder
Auch die Rauchschwalben hatten Zugstau – die regnerische Witterung und die starken Böen haben sie zu einer Pause gezwungen. Foto: Rolf Kunz Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden. |
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Trotz schwieriger Wetterverhältnisse haben die BirdLife-Sektionen an über 50 Informationsständen zur Vogelbeobachtung aufgerufen. Hier der Stand in Neuendorf SO. Foto: Pascal Bürgi Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden. |
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Auch auf dem Horben oberhalb von Beinwil im Freiamt wurden die Vögel gezählt. Alois Huber und die Brüder Thomas und Geri Vonwil von der BirdLife-Sektion NVVO beteiligen sich schon seit 29 Jahren an der Aktion. Foto: BirdLife Schweiz Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden. |
Auskünfte
Stefan Bachmann, Medienverantwortlicher BirdLife Schweiz, stefan.bachmann@birdlife.ch, Tel. 078 740 50 51