Feuerbrand

Die Pflanzenkrankheit Feuerbrand wird durch das aus Nordamerika stammende Stäbchenbakterium Erwinia amylovora verursacht. Der Krankheitserreger befällt Rosengewächse wie Kernobstbäume (Apfel, Birne, Quitte) sowie einige Wildsträucher und Ziergewächse. Steinobst wird hingegen nicht befallen. Bei geeigneten Umweltbedingungen kann sich das Bakterium rasch vermehren und ausbreiten.

Es ist offensichtlich: Der Feuerbrand bedroht den Schweizer Obstbau und die ökologisch und kulturlandschaftlich besonders wertvollen Hochstammobstbäume. Und das auch noch bald 20 Jahre nach dem Auftreten der Krankheit. Die Strategie des Bundes zur Bekämpfung des Feuerbrands konnte nicht verhindern, dass unzählige Hochstamm-Obstbäume und mit ihnen ganze Obstgärten verschwunden sind. BirdLife Schweiz hat sich gemeinsam mit Partnern für einen Richtungswechsel in der Feuerbrand-Politik eingesetzt.

Der Bund delegiert die Ausarbeitung und Umsetzung von regional angepassten Strategien an die Kantone. Die am stärksten betroffenen Kantonalverbände von BirdLife Schweiz brachten sich deshalb aktiv bei der Erarbeitung solcher kantonaler Feuerbrandstrategien ein. In Arbeitsgruppen vertraten sie gemeinsam mit Partnerorganisationen gegenüber Kanton, Gemeinden, Obstbauern und weiteren Betroffenen die Interessen des Natur- und Vogelschutzes.

Die meisten stark und/oder wiederholt vom Feuerbrand befallenen Gemeinden liegen heute in der vom Bund festgelegten Befallszone, in der die Tilgung des Krankheitserregers nicht mehr angestrebt und finanziell unterstützt wird. Die Kantone können aber Schutzobjekte (wertvolle Hochstamm-Obstgärten und Niederstammanlagen inkl. Gürtel von 500 m Breite) ausscheiden, in denen mit finanzieller Unterstützung des Bundes strenger gegen den Feuerbrand vorgegangen wird.

Weil sich die Objekte und deren Schutzgürtel überlagern können, sind Konflikte vorprogrammiert. Die kantonalen Feuerbrandstrategien beinhalten deshalb oft Angaben, wofür und an welchen Orten Schutzobjekte ausgeschieden werden können und welche Massnahmen darin ergriffen werden.
  


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Bild: ©FAW