Medienmitteilung des Trägervereins der Biodiversitätsinitiative vom 25.6.2024
Bern, 25. Juni 2024 – Am 22. September 2024 wird die Biodiversitätsinitiative zur Abstimmung gebracht. Es ist höchste Zeit zu handeln: Unsere Lebensgrundlagen sind bedroht, der Biodiversität in der Schweiz geht es schlecht. Rund die Hälfte der natürlichen Lebensräume ist bedroht, und über ein Drittel unserer Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet oder bereits ausgestorben. Massnahmen zur Sicherung der Biodiversität sind dringlich. Bei einer Medienkonferenz rief eine breite Allianz zu einem JA für die Biodiversitätsinitiative auf.
«Die schleichende Zerstörung unserer Natur, die Verluste von Landschaft und Baukultur sind alarmierend,» sagte Dr. Urs Leugger-Eggimann, Geschäftsleiter Pro Natura, an der Medienkonferenz. «Das hat gravierende Auswirkungen auf unsere Gesundheit, auf die Wirtschaft und auf die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder.»
Eine breite Allianz aus sieben Trägerorganisationen, über sechzig Partnerorganisationen, 24 kantonalen Komitees sowie über 150 lokalen Gruppierungen setzt sich für die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen und für ein JA zur Biodiversitätsinitiative ein.
Raffael Ayé, Geschäftsführer BirdLife Schweiz, betont: «Eine Trendwende zugunsten der Biodiversität ist möglich. Unsere Initiative schafft die dafür notwendige Grundlage.» Die Biodiversitätsinitiative fordert:
- Verankerung des Schutzes unserer Lebensgrundlagen in der Verfassung.
- Ausreichende Flächen und finanzielle Mittel für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.
- Sie nimmt Bund und Kantone endlich in die Pflicht, ohne fixe Zahlen zu Flächen und Mitteln zu nennen.
- Schonung der Natur und Erhaltung vielfältiger Landschaften und schöner Ortsbilder auch ausserhalb von Schutzgebieten.
Die Menschen sind auf das Zusammenwirken von Pflanzen und Tieren in ihren Lebensräumen angewiesen. «Eine vielfältige Natur sorgt für sauberes Wasser, fruchtbare Böden, Bestäubung unserer Nutzpflanzen. Das sind zum grossen Teil Funktionen, die auch mit enormem technischem Aufwand nicht einfach so ersetzt werden können», sagte Sarah Pearson Perret, Leiterin der Geschäftsstelle Romandie von Pro Natura.
Franziska Grossenbacher, Stv. Geschäftsleiterin Stiftung Landschaftsschutz Schweiz fügte hinzu: «Abwechslungsreiche Landschaften, eine reiche Natur und charakteristische Dörfer prägen das Bild der Schweiz. In ihnen fühlen wir uns wohl, sie fördern unsere Gesundheit und sind wichtig für den Tourismus.» Nur wenn Natur und Landschaften geschützt werden, können sie uns mittel- und langfristig mit ihren überlebenswichtigen Leistungen versorgen. Der Tourismus, die nachhaltige Energieproduktion, die Nahrungsmittelproduktion und die Holzwirtschaft sind alle auf intakte Lebensgrundlagen angewiesen.
«Die heute ungenügenden Massnahmen zugunsten der Biodiversität kommen uns viel teurer zu stehen als die Umsetzung der Biodiversitätsinitiative», hält Matthias Jauslin, Stiftungsrat der Stiftung Landschaftsschutz und Nationalrat, an der Medienkonferenz fest.
Unsere Verantwortung gegenüber von kommenden Generationen erfordert eine ernsthafte Debatte. Darum ruft die Biodiversitätsinitiative in einem Appell zu einer faktenbasierten und respektvollen Auseinandersetzung zur Biodiversität auf.
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