Medienmitteilung vom 4. Mai 2017
Die politischen Behörden der Gemeinden Höri, Neerach und Niederglatt sowie Naturschutzorganisationen stellen ein gemeinsames Konzept zur Entlastung des Neeracherrieds und der Anrainergemeinden vor.
Das Neeracherried und die Anrainergemeinden sollen vom Verkehr entlastet werden, trotzdem aber weiterhin gut und attraktiv erschlossen sein. Um dieses Ziel zu realisieren, haben die drei Gemeinden Höri, Neerach und Niederglatt zusammen mit Naturschutzorganisationen ein gemeinsames Konzept erarbeitet. Dieses basiert auf einer im Jahr 2012 bereits von Kanton und Gemeinden diskutierten Variante. Am 2. Mai 2017 wurde das Konzept Regierungsrätin Carmen Walker Späh sowie Markus Traber, Chef Amt für Verkehr, präsentiert.
Seit 2006 ist im kantonalen Richtplan die Verlegung der zwei durch das Neeracherried führenden Strassen festgesetzt. Das kantonale Amt für Verkehr und die Gemeinden Höri, Neerach und Niederglatt haben seither verschiedene Varianten zur Umfahrung des national bedeutenden Flachmoors geprüft und diskutiert. Zudem wurden ein Rechtsgutachten zum Moorlandschaftsschutz und ein Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) eingeholt. Im September und Dezember 2016 wurden die Gemeinden und Naturschutzorganisationen von Regierungsrätin Carmen Walker Späh über die Ergebnisse der Gutachten informiert und aufgefordert, bis Frühling 2017 eine Stellungnahme zur neuen Ausgangslage und zum weiteren Vorgehen abzugeben.
Aus diesem Grund haben sich die Gemeinden Höri, Neerach und Niederglatt sowie BirdLife Schweiz als Vertretung verschiedener Naturschutzorgansationen zusammengeschlossen und ein gemeinsames Konzept erstellt, das den Bedürfnissen der Gemeinden sowie des Naturschutzes umfassend Rechnung trägt.
Das Konzept lehnt sich eng an die dem Richtplan entsprechende Variante des Kantons an und sieht vor, die Strassen durch das Neeracherried aufzuheben und die Ortsdurchfahrten von Höri und Niederglatt zu entlasten. Der Autoverkehr wird auf der bestehenden Dielsdorferstrasse westlich des Rieds, auf der neuen Umfahrung Neeracherried-Höri östlich des Rieds und auf der neuen Umfahrung von Niederglatt entlang der Bahnlinie Niederglatt-Höri geführt. Ergänzend zur Variante des Kantons sind im Konzept eine Umfahrung von Niederglatt sowie mehrere weitere Vorschläge für die konkrete Ausgestaltung des zukünftigen Umfahrungsprojekts aufgeführt.
Die Grundsätze des Konzepts zur Umfahrung des Neeracherrieds
Die Ziele und massgeblichen Konzeptelemente sind die folgenden:
- Gesamtlösung
Die neue Strecke koordiniert die Umfahrung Neeracherried mit den Umfahrungen Höri und Niederglatt. Die angestrebte Lösung verfolgt das Ziel, für alle Verkehrsteilnehmenden eine gute Erschliessung sicherzustellen. Die Lösung wird von den drei Gemeinden und BirdLife Schweiz nur als Gesamtlösung unterstützt.
- Gewährleistung von Sicherheit und Lärmschutz
Mit der angestrebten Lösung zur Umfahrung des Neeracherrieds können heutige Unfallschwerpunkte eliminiert werden. In der Nähe der Siedlungsgebiete werden die Strassen ausserdem tiefer gelegt, um die Lärmemissionen zu vermindern. An der Kaiserstuhl- und der Wehntalerstrasse sind Umgestaltungen mit flankierenden Massnahmen vorgesehen.
- Erhalt der hohen ÖV-Qualität
Die Buslinien werden auf das neue Strassennetz abgestimmt. Die Erschliessungsqualität des öffentlichen Verkehrs bleibt erhalten. Die vorgesehenen Massnahmen gewährleisten, dass die Busse in den Spitzenstunden an den kritischen Knoten bevorzugt werden können.
- Lückenloses Netz von Fuss- und Velowegen
Künftig führen auch keine Fuss- und Velowege mehr durch das Neeracherried. Den Rändern des Rieds entlang führen aber attraktive Wege, die das bestehende Netz ergänzen. Von der Fahrbahn abgesetzte Velo-und Gehwege begleiten die neuen Strassenabschnitte im Bereich des Rieds.
Attraktive Erschliessung der Naherholungsgebiete
Das Ried soll aus den umliegenden Gemeinden gut erreichbar sein. Am Rand des Rieds sollen darum die Fuss- und Velowege durch neue Info- und Beobachtungspunkte ergänzt werden. Östlich des Neeracherrieds verläuft eine neue Naherholungsachse.
Gemeinden und Naturschutzorganisationen wollen weiterhin einbezogen werden
Am 2. Mai 2017 haben die Gemeinden und BirdLife Schweiz das Konzept der Vorsteherin der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, Carmen Walker Späh, sowie dem Chef des Amts für Verkehr, Markus Traber, präsentiert. Die Volkswirtschaftsdirektion und das für die Umfahrung zuständige Amt für Verkehr werden nun das Konzept prüfen und über das weitere Vorgehen entscheiden. Ziel ist eine siedlungsverträgliche, ausgereifte Lösung zu Gunsten des national bedeutenden Naturschutzgebiets Neeracherried, die von allen Akteuren getragen wird − den betroffenen Gemeinden und der Region wie auch den Naturschutzorganisationen.
Die Zusammenarbeit der Akteure hat sich bewährt und soll deshalb auch in den weiteren Phasen des Projektes konsequent gepflegt werden. Den Gemeinden und Naturschutzorganisationen wurde der enge Einbezug in den nachfolgenden Prozess unter Führung des Kantons durch die Volkswirtschaftsdirektion zugesichert.
Weitere Informationen erteilt:
Werner Müller, Geschäftsführer, Tel. 044 457 70 20, 079 448 80 36, werner.mueller at birdlife.ch
Bildmaterial - Download unter:
http://fex.metron.ch/fop/iBS6QIkH/Neeracherriedt_Gesamtkonzept_Konzept_MIV.png
Der Autoverkehr der beiden Strassen durch das Ried wird neu auf der bestehenden Dielsdorferstrasse westlich des Rieds, auf der neuen Umfahrung Neeracheried-Höri südöstlich des Rieds und auf der neuen Umfahrung von Niederglatt entlang der Bahnlinie Niederglatt-Höri geführt.