Stunde der Gartenvögel: 142'000 Gartenvögel gezählt

Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 15.5.2024

Die grosse Citizen Science Aktion "Stunde der Gartenvögel" von BirdLife Schweiz hat den Menschen die Vögel des Siedlungsraums nähergebracht: Über 7200 Personen, Familien und Schulklassen haben vom 8. bis am 12. Mai die Feldstecher ausgepackt und fleissig Amseln, Stare, Meisen und Mönchsgrasmücken gezählt. Insgesamt haben sie 142'581 Vögel gemeldet. Die Daten zeigen, dass im Garten viel für die Vögel und Natur getan werden kann.
 

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Die Schweiz war vom letzten Mittwoch bis am Sonntag im "Gartenvogel-Fieber". 7208 Personen, Familien und Schulklassen haben an der Aktion "Stunde der Gartenvögel" teilgenommen und eine Stunde lang die Vögel gezählt. Viele Schülerinnen und Schüler lernten dank der Aktion die Vögel der Schulumgebung kennen.

Die eingegangenen Daten des wohl grössten Citizen-Science-Projekts der Schweiz sind bereits grösstenteils ausgewertet. Die am weitesten verbreitete Vogelart ist dieses Jahr der Haussperling: Er wurde in 82 Prozent aller Flächen erspäht. Auf dem zweiten Rang stehen die Amsel und die Rabenkrähe, dann folgen Kohlmeise und Elster. In absoluten Zahlen sieht die Rangliste folgendermassen aus: 27'093 Haussperlinge wurden gezählt, womit diese Art auch dieses Jahr die höchste Individuenzahl aufweist. Ebenfalls in hohen Zahlen vorhanden waren Rabenkrähe (11'800) und Mauersegler (11'588) (die Auswertung ist unter gartenvoegel.birdlife.ch zu finden).

Auch wenn Vergleiche mit Vorsicht zu geniessen sind, ermöglicht die Zählung, die in diesem Jahr in der Schweiz zum zehnten Mal in Folge durchgeführt wurde, das Ablesen gewisser Entwicklungen. So blieb die Zahl der gesichteten Vögel pro Garten in etwa konstant. Einige Arten wie zum Beispiel der Hausrotschwanz oder der Star zeigten über die Jahre keine grossen Zu- oder Abnahmen, während zum Beispiel der Grünfink oder die Mehlschwalbe früher häufiger gesichtet wurden. Weiter zeigt sich, dass einst häufige Arten wie der Grauschnäpper oder der Gartenrotschwanz heute zumindest im Mittelland beinahe flächendeckend verschwunden sind.

Die Daten der letzten Jahre zeigen eindeutig, dass naturnähere Gärten für mehr Vogelarten einen Lebensraum bieten als Gärten mit Einheitsrasen und exotischen Pflanzen: In den ersteren wurden über die Jahre bis zu fünf Arten mehr gezählt als in letzteren. Trotzdem zeigt sich, dass im Siedlungsraum inzwischen viel mehr Vögel vorkommen als in der ausgeräumten Agrarlandschaft, wo auf grossen Flächen kaum mehr Vogelgesang gehört werden kann. Der Siedlungsraum ist also ein wichtiger Lebensraum, und wir Menschen können hier für die Vögel aktiv werden.

Gärten für Vögel

Wer seinen Garten oder Balkon zugunsten der Natur aufwerten möchte, findet unter www.birdlife.ch/garten viele Tipps und Anleitungen. Zentrale Elemente sind einheimische Bäume und Sträucher anstelle von exotischen Arten, Blumenwiesen und Staudenrabatten mit einheimischen Blütenpflanzen oder auch einfach Ecken und Borde, in denen sich die Natur selbst entfalten kann. Auch Asthaufen, Trockensteinmauern und Biotope sind wertvoll. Entscheidend ist eine "insektenfreundliche" Bewirtschaftung: Man mäht nie die ganze Wiese gleichzeitig, lässt immer ein Blütenangebot stehen und benützt besser eine Sense als einen Rasenmäher, der alles einsaugt. Je mehr Insekten und andere Kleintiere in einem Garten ein Auskommen finden, umso besser ist dies auch für die Vögel: Fast alle Vogelarten sind zumindest in der Brutzeit auf viele Gliedertiere angewiesen.

BirdLife Schweiz dankt allen Teilnehmenden der "Stunde der Gartenvögel" fürs Mitmachen. Die Gewinnerinnen und Gewinner der Feldstecher werden auf der Website bekannt gegeben.

 Auswertungstabelle 

 

Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs

Gewinner eines Feldstechers CL Companion von Swarovski Optik im Wert von CHF 1390.–:
Jonathan Esseiva, Sion

Gewinnerinnen und Gewinner von vier Kinderfeldstechern MY JUNIOR von Swarovski Optik im Wert von je CHF 480.–:
Matthis Amstutz, Schwarzenburg
Axel Gachoud, Morlon
Tobi Sticher, Kriens
Manuel Frieden, Zürich

 

BirdLife Schweiz: gemeinsam für die Biodiversität – lokal bis weltweit

BirdLife Schweiz engagiert sich mit viel Herzblut und Fachkenntnis für die Natur. Gemeinsam mit unseren 69'000 Mitgliedern, 430 lokalen Sektionen in den Gemeinden und 19 Kantonalverbänden packen wir auf allen Ebenen für die Biodiversität an. Mit weiteren BirdLife-Organisationen aus 120 Ländern bilden wir das grösste Naturschutz-Netzwerk der Welt: BirdLife International – in der Gemeinde verwurzelt, weltweit wirksam.

BirdLife fördert gefährdete Arten wie Steinkauz oder Eisvogel sowie ihre Lebensräume und kämpft für bessere politische Rahmenbedingungen. Mit den BirdLife-Naturzentren, vielfältigen BirdLife-Kursen und -Publikationen machen wir die Natur hautnah erlebbar und begeistern für ihren Schutz.

Schlägt auch Ihr Herz für die Natur und die Vogelwelt? Werden Sie Teil des engagierten BirdLife-Netzwerks: birdlife.ch

BirdLife Schweiz dankt für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung!

 


Bilder

In den meisten Gärten vertreten: der Haussperling.

Foto: BirdLife Schweiz

Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden!


Die Amsel war dieses Jahr der zweithäufigste Vogel.

Foto: Michael Gerber

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Luigi Poppa, jüngstes Vorstandsmitglied des BirdLife-Kantonalverbands Basellandschaftlicher Natur- und Vogelschutzverband: "Die Natur zu kennen hilft, sie auch schützen zu wollen. Ich bin selbst als Jugendlicher über die Vögel zur Natur gekommen und bin überzeugt, dass die «Stunde der Gartenvögel» einen idealen Einstieg zur Naturbeobachtung darstellt."

Foto: BirdLife Schweiz

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Nora Kaelin (11), Mitglied der Jugendgruppe Natrix: "Ich wollte ein Hobby mit Tieren. Das Beobachten in der Natur hat mir immer schon Freude gemacht. Da habe ich die Natrix im Internet gefunden. Gemeinsam Vögel zu beobachten und unterwegs zu sein, macht mir Spass."

Foto: BirdLife Schweiz

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Vom 8. bis am 12. Mai hat die Schweiz die Gartenvögel gezählt.

Foto: BirdLife Schweiz

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Auch die Blaumeise brütet in den Gärten unseres Landes. Sie ist jedoch etwas seltener als ihre grosse Schwester, die Kohlmeise.

Foto: Stefan Wassmer

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Die Chancen, einen Stieglitz beobachten zu können, stehen bei der Stunde der Gartenvögel gar nicht so schlecht.

Foto: BirdLife Schweiz

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Der Kleiber ist zwar eher ein Waldvogel – doch er kann auch in manchen Garten bei der Nahrungssuche gesichtet werden. Er ist der einzige Vogel, der den Baum auch abwärts gehen kann.

Foto: BirdLife Schweiz

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Mit einheimischen Blütenpflanzen, Sträuchern und Bäumen kann jede und jeder die Natur im Garten fördern.

Foto: BirdLife Schweiz

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Auskünfte

Ann Walter, Projektleitung, ann.walter@birdlife.ch, Tel. ‭079 752 57 44‬