Während Jahrzehnten gehörte das britische Hoheitsgebiet Dekelia auf Zypern zu den globalen Hotspots des illegalen Vogelfangs: BirdLife Zypern schätzt, dass dort jedes Jahr über zwei Millionen Vögel mit Netzen und Leimruten gefangen wurden (siehe Ornis 4/16). Doch die Zusammenarbeit von BirdLife mit der Polizei trägt Früchte. Die Fangaktivitäten konnten seit 2002 um 94 Prozent verringert werden: 2020 wurden «nur» noch Netze mit einer Gesamtlänge von 2,8 km gefunden. Zu verdanken ist dies vor allem auch der verdeckten Überwachung der Fallenstandorte, durchgeführt von BirdLife Zypern, dem britischen BirdLife-Partner RSPB und der Polizei. Die Überwachung führte dazu, dass mehrere Wilderer verurteilt wurden und hohe Geldstrafen erhielten. BirdLife Schweiz unterstützte seinen zypriotischen Partner durch die Finanzierung eines Jeeps, der nun im Kampf gegen die Wilderei eingesetzt wird. Das Geld stammte aus der Herbstsammlung 2019.
Grosse Herausforderungen bestehen weiterhin in der Republik Zypern selber, wo das Vogelschutzgesetz jüngst wieder gelockert wurde. «Hier muss die Überwachung der Fanggebiete fortgesetzt werden», sagt Tassos Shialis von BirdLife Zypern. Die Organisation intensivierte auch die Umweltbildung: Trotz der Pandemie hat sie mit ihrem Bildungsprogramm 650 Schulkinder im Jahr 2020 und über 900 Kinder 2021 erreicht. Auch dieser Bereich wurde von BirdLife Schweiz unterstützt.
30.9.2021