Agrarpolitik 2014-2017: Umwelt- und Naturschutzverbände unzufrieden

Medienmitteilung von Pro Natura, SVS/BirdLife Schweiz und WWF Schweiz vom 29. November 2010

Standortgerechte Produktion bekommt zu wenig Geld

Die Umwelt- und Naturschutzverbände Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz, Pro Natura und WWF Schweiz sind unzufrieden mit der geplanten Verteilung der Gelder im Agrarbudget 2014-2017. Sie fordern vom Bund, dass mit mindestens der Hälfte der Direktzahlungs-Gelder die Biodiversität sowie die Bio- und Extenso-Landwirtschaft gefördert werden. Die Organisationen unterstützen aber eine Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems mit dem Grundsatz, dass der Bund in Zukunft nur noch zielgerichtete Leistungen abgelten soll.

Der Bundesrat veröffentlichte vor zwei Jahren einen wegweisenden Bericht zur Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems. Bisher fehlte die finanzielle Konkreti- sierung der Mittelverteilung im Agrarbudget. Letzte Woche legte das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) den interessierten Kreisen diese Zahlen vor. Pro Natura, der SVS/BirdLife Schweiz und WWF Schweiz sind mit der vom BLW vorgeschlagenen Mittelverteilung nicht zufrieden, denn die Lösung der Umweltprobleme wird viel zu zögerlich angegangen und die standortgerechte Produktion bekommt zu wenig Geld.

Die drei Verbände kritisieren, dass die Schliessung von Ziellücken, insbesondere in den Bereichen Biodiversität und Ressourcenschutz, noch zu wenig entschlossen und zügig angegangen wird. Sie stehen aber nach wie vor hinter dem vom BLW ausgearbeiteten Konzept zur Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems. Die drei Organisationen stützen das Prinzip, dass in Zukunft nur noch zielgerichtete Leistungen abgegolten werden.

Pro Natura, Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz und WWF Schweiz erwar-ten, dass mindestens 50 Prozent der Steuergelder für die Förderung der Biodiversität und in die ökologischen Produktionsmethoden Bio und Extenso fliessen. Für die Bäuerinnen und Bauern muss klar sein, dass Ökologie und Produktion keine Gegensätze, sondern die einzige nachhaltige Wirtschaftsform mit Zukunft ist.