Update vom 30. Mai 2019
Amsel, Fink, Girlitz oder Star – welches ist die häufigste Vogelart in Dorf und Stadt? Am Wochenende vom 3. bis 5. Mai waren alle aufgerufen, dies herauszufinden und anlässlich der „Stunde der Gartenvögel“ eine Stunde lang die Vögel zu zählen. Nun sind die Ergebnisse bekannt. Wiederum zeigen sie klar auf, dass Vögel naturnahe Gärten und Parks bevorzugen und dass für sie vor allem einheimische Bäume und Hecken sowie andere Natur-Elemente wichtig sind.
Der Vogel, der hierzulande in den meisten Gärten und Parks beobachtet werden kann, ist dieses Jahr erneut die Amsel. Die Teilnehmenden der „Stunde der Gartenvögel“ haben sie in 80 Prozent aller Flächen erspäht. Auf dem zweiten Rang steht die Kohlmeise (77%), dann Haussperling (72%), Elster (59%) und Hausrotschwanz (57%). In absoluten Zahlen sieht die Rangliste folgendermassen aus: 10'596 Haussperlinge wurden am letzten Wochenende gezählt, womit diese Art auch dieses Jahr die höchste Individuenzahl aufweist. Ebenfalls in hohen Zahlen vorhanden waren Kohlmeise (6465) und Amsel (6229).
Insgesamt wurden 81'387 Vögel aus 141 Arten gemeldet. Die Meldungen trafen aus 1976 Gärten und Parks ein – ein neuer Rekord. Die Teilnehmenden hatten die Aufgabe, eine Stunde lang die Vögel zu beobachten und jeweils die maximale Zahl der gleichzeitig anwesenden Vögel zu notieren.
Die Ergebnisse zeigen auch dieses Jahr, dass im Siedlungsraum inzwischen mehr Vögel vorkommen als in der ausgeräumten Agrarlandschaft, wo auf grossen Flächen kaum mehr Vogelgesang gehört werden kann. Es gibt aber auch in Dorf und Stadt klare Unterschiede zwischen den einzelnen Gärten. So findet man zwar rund sechs „Allerweltsarten“, die fast in jedem Garten vorkommen. Viele weitere typische Arten des Siedlungsraums – so zum Beispiel Grünfink, Girlitz oder Mehlschwalbe – sind heute jedoch nur noch in wenigen Gärten vorhanden. Schon früher das Feld geräumt hat zum Beispiel der Gartenrotschwanz. Meist fehlt es den Vögeln an genügend Nahrung (kleine Tiere, Samen, Beeren) und teils an Nistplätzen. Zahlreiche Gefahren wie Glasscheiben oder Hauskatzen verhindern ebenfalls, dass sich seltenere Arten ansiedeln können.
Entsprechend ist auch dieses Jahr aus den Resultaten klar ersichtlich, dass Gärten mit vielen naturnahen Elementen mehr Vogelarten beherbergen: Hatten sie mindestens 5 naturnahe Elemente wie zum Beispiel einheimische Bäume oder Hecken, wurden im Durchschnitt 11,9 Vogelarten gezählt. Bei weniger als 2 Elementen waren es nur 7,6.
Der „Siegergarten“ mit 32 gemeldeten Arten ist denn auch dieses Jahr sehr naturnah: Er zeichnet sich aus durch viele einheimische Büsche, Blumenwiesen, Kies- und Sandflächen, Nistkasten und Holzhaufen.
Zahlreiche Tipps und Umsetzungshilfen zur naturnahen Umgebungsgestaltung sind unter www.birdlife.ch/garten zu finden.
Weitere Infos zur Aktion „Stunde der Gartenvögel“: www.birdlife.ch/de/sdg
Wichtigste ErgebnisseTotal Meldungen: 1976 Durchschnitt Arten in Abhängigkeit der Anzahl naturnaher Elemente: Häufigste Arten:
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