Am 1. Januar 2020 startete das Artenförderungsprojekt im Grossen Moos in die zweite Projektperiode, die bis Ende 2024 dauert. Bereits konnten mehr Massnahmen umgesetzt werden als erhofft.
Die neue Projektperiode startete vielversprechend. Die gestiegene Bekanntheit des Projektes in der Region und die sich stetig verbessernden Kontakte zu den BewirtschafterInnen haben dazu geführt, dass wir bereits im ersten Projektjahr 2020 deutlich mehr Massnahmen umsetzen konnten als erhofft. Auch die Entwicklungen bei einigen Zielarten stimmen verhalten optimistisch. Besonders erfreulich war der Erfolg der Kiebitzbrache, die mit einem Elektrozaun eingezäunt wurde, um die Brut vor Prädatoren zu schützen. Ab März wurde mit einer Solarpumpe Wasser aus dem nahen Kanal auf die Fläche gepumpt. Die daraus entstandene Vernässung fand bei den Kiebitzen grossen Anklang und hat ihren Teil dazu beigetragen, dass 13 junge Kiebitze flügge wurden. Damit hat sich die im Rahmen des Artenförderungsprojekts wieder neu entstandene Kiebitzkolonie zu einer der wichtigeren der Schweiz gemausert. Für 2021 hat der Bewirtschafter der Nebenparzelle 2 Hektaren Land zur Verfügung gestellt und darauf Ende August eine spezielle Kiebitzbrache eingesät.
Auch bei weiteren Arten gab es positive Signale: So wurden 2020 mit über 70 Dorngrasmücken-Revieren dreimal mehr als 2007 festgestellt, und den auf 3 Brutpaare angewachsenen Steinkäuzen gelang es, 9 Jungvögel aufzuziehen. Sorgenkind bleibt die Grauammer. Sie hat in den letzten 10 Jahren einen starken Bestandseinbruch erlitten. 2020 konnten gerade noch 13 Reviere festgestellt werden. Für eine positive Entwicklung reicht die Qualität der Lebensräume derzeit noch nicht aus. Verstärkte Anstrengungen sind nötig, um weitere hochwertige Brachen anzulegen. Es gibt noch viel zu tun.
24.3.2021 / Lucas Lombardo