Bird Race 2022 - rapport

d'Gëërschtebicker

Teammitglieder: Jean-Marc Obrecht, Hanspeter Tschanz, Nora Welti, Isabelle Flöss
Route: Hombrechtikon - Schwöschtererain - Rapperswil - Jona Stampf - Klosterwald - Uznach Kaltbrunnerriet - Jona Stampf
Espèces: 76

Ein leerer Bauch, der sieht ganz schlecht. Deshalb genossen wir am Freitag Abend erst einmal Hanspis Kochkünste – es gab eine wunderbare Lasagne. Nach dem Kaffee suchten lauschten wir im nahe gelegenen Bochlsenholz nach dem Waldkauz – und hörten Stockenten, Haubentaucher und Graureiher. Das Highlight des Nachtspaziergangs war aber der Gesang einer Feldgrille (!) bei Mondlicht.
Am Samstag früh nahmen wir uns nochmals den Lützelsee vor, bei Tageslicht und Nieselregen. Das brachte uns u.a. Graugänse, Neuntöter, viele Braunkehlchen und (oho!) zwei Klappergrasmücken. Von da ging es über den Schwöschtererain (mit Grauschnäpper und Baumfalke) nach Rapperswil, wo wir bei finnischen Zimtschnecken auf dem Hauptplatz vergeblich auf Stadttauben hofften. Auf dem Pilgersteg waren wir erfolgreicher: Habicht, Eiderente, Moorente und ein Flussuferläufer im Uferblocksatz direkt am Fussweg waren hier die tollsten Beobachtungen.
Im Joner Stampf konnten wir Flussseeschwalben, Knäkenten, Eisvogel, Teichhuhn entdecken, bevor wir vor dem Mittagsregen unter das Vordach des Strandbads flohen, um dort unser Mittagssandwich zu geniessen.
Der Chlosterwald zwischen Wagen und Bollingen brachte uns die gängigen Waldvögel: Rotkehlchen, Zaunkönig, Misteldrossel, Schwarzspecht und ein paar weitere. Besonders gefallen hat uns die Schichtrippenlandschaft mit voralpinem Ambiente und herrlicher Aussicht auf Obersee und Mürtschenstock. Im idyllisch gelegenen Garten der Bauernschenke Hof in Oberbollingen belohnten wir uns mit einem Eiscafé und warteten erfolglos auf Turmfalken.
Im Kaltbrunnerriet konnten wir gerade mal zwei Limikolen finden: eine Bekassine und einen Grossen Brachvogel. Daneben Turmfalken, einen Trauerschnäpper und einen weiteren Eisvogel. Ein Höhepunkt war die weibchenfarbige Rohrweihe, deren ausdauernde Suchflüge wir wunderbar beobachten konnten. Für eine bessere Limikolenausbeute hätten wir mehr Wasser und gemähte Flächen gebraucht.
Als Schlussspurt wollten wir uns nochmals den Joner Stampf vornehmen, diesmal beim Einnachten. Das brachte uns noch die Saatkrähen ein, die sich gerade am Schlafplatz einfanden. Der Anblick der Regenfront, die uns da aus dem Sonnenuntergang entgegenrauschte, war eine Wucht – kurz darauf wurden wir zum dritten Mal geduscht.
Auf einer Strecke von 18.3 km (Luftlinie) haben wir in 24 Stunden 76 Arten gefunden. Ein bisschen mehr wäre sogar noch drin gelegen. Aber die Kombi aus konzentriertem Birden und Genuss hat uns ganz gut gefallen. Wobei Isabelle mit unseren Flugruf-Kenntnissen noch nicht ganz zufrieden war. Da ist noch Training angesagt.