Kurz vor 9 Uhr am 2. September kamen wir auf dem Regelstein in der Nähe von Ricken an. Wir begrüssten den Lieben Restaurantbesitzer, der uns freundlicher Weise die Scheune neben dem Resti überliess, um zu schlafen. Nachdem das Gepäck abgelegt wurde, machten wir uns auf den Weg für die ersten Arten. Nach wenigen Schritten schon hörten wir aus dem Wald nebenan ein Waldkauz. Jee Art Numer eins vom Birdrace. Wir machten noch eine kleine Runde, bis wir wieder vor der Scheune standen und uns in die Schlafsäcke legten. Voller Motivation standen wir um 5:30 am nächsten Morgen auf und suchten in der Umgebung des Regelsteins nach den weiteren Berg- und Waldarten. Zaunkönig und Rotkehlchen gehörten zu den Ersten. Dazu die umwerfende Sonne, die sich langsam über den Säntis hervor schob, brachte uns ein wunderbares Licht. Später standen wir lange vor einem Nadelwäldchen, aber sie wollten einfach nicht ruhig sein. Diese kleinen, hyperaktiven Goldhänchen sind immer so ein Ding. Zum Glück zeigten sich beide Arten und wir konnten den Abstieg ins Flachland wagen. In Uznach standen unsere Velos und wir fuhren ins Kaltbrunnerried, dort trafen wir einige andere Birdrace Teams, die uns von ihren ersten Arten und Startpunkten erzählten. Im Kaltbrunnerried konnten wir wichtige Kulturlandvögel beobachten. Das Highlight war ein Blaukehlchen, das sich am Schilfrand zeigte. Am frühen Nachmittag waren wir auf dem Seedam in Rapperswil. Regen, Sonnenschein das Wetter konnte sich nicht entscheiden. Mit Eiderente, Schwarzhalstaucher und Trauerseeschwalbe ging es weiter zum Klingnauer Stausee unserem Endpunkt des Birdrace. Während dem umstieg im Zürich HB suchten wir nach Wasseramsel und Alpensegler, die sich oft an der Sihl und ums Landesmuseum zeigen. Keiner der Beiden wollte sich zeigen, dafür konnten wir noch den Gänsesäger auf der Liste setzen. Bevor wir an den Klingnauer Stausee gingen, machten wir einen kurzen Abstecher ins Grippiger Grien. Kurz danach stellten wir unsere Fernrohre am See ab und haken jede Limikole und noch fehlende Art ab. Immer wieder ein Blick auf die Felder hinter dem See und über uns. Aus dem nichts sagt Leon: «Da fliegt eine Zwergscharbe!» Sofort waren alle Feldstecher nach oben gerichtet und bestaunten die Seltenheit. Wir verfolgten sie bis zum anderen Ende des Sees, wo sie sich so hinsetzte, dass wir sie nicht mehr sehen konnten. Auch wenn es nur eine Art fürs Birdrace war, waren wir voller Freude eine Rarität auf der Liste, zu haben. Weiter ging es mit dem Schilfrand, in dem wir nach Sumpfhühnern suchten, leider erfolglos. Kurz nach 9 Uhr schauten wir uns das Birdlife Zentrum noch kurz an, dann gingen wir auf den Zug. Dort zählten wir alle unsere beobachteten Arten zusammen und kamen auf stolze 116 Arten. Wie jedes Jahr ist das Birdrace einfach genial, schön, anstrengend und ein unvergessliches Erlebnis.
© BirdLife Schweiz/Suisse/Svizzera