Selbst das köstliche Nachtessen von Vreni’s reichhaltigem Feuerring änderte nichts an der Tatsache, dass wir auch an unserem 14. Bird Race auf der Oberstockenalp noch nie einen Vogel nach 21 Uhr gehört, geschweige denn gesehen haben. Da oben herrscht eben noch Ruhe und Ordnung. Das galt sogar für die 13 Jungs, die hier ihren Polterabend feierten!
Unruhig wurden aber wir, als morgens um 6 Uhr immer noch Regen niederprasselte. Eine Stunde Schonfrist unter der Decke gönnten wir uns, aber dann ging es los. Birkhahn-Kullern weckte uns endgültig und euphorisch stapften wir hinauf in Richtung Stockhorn. Leider versteckten sich die gesuchten Steinhühner, aber andere 30 Bergvogelarten konnten unseren unerbittlichen Augen und Ohren nicht entweichen. Weitere 20 folgten im Talgrund, allerdings fehlte diesmal der König der Lüfte.
Vom Regen weitgehend verschont ging unsere traditionelle Tour weiter via Olten an den Klingnauer Stausee, wo die Felsenau-Brücke für Fussgänger wieder geöffnet war und wir uns zuerst das Gippinger Grien vornehmen konnten. Ein Kleinspecht verbesserte unsere notorisch schlechte Specht-Bilanz. Aufgeregte Grünfinken gaben erst Ruhe als der Habicht von ihrem Baum abstrich. Auch die uns noch fehlenden Kernbeisser und Schwanzmeisen erbarmten sich unser.
Auf dem Stausee erfolgten dann einige schöne Beobachtungen wie Trauerseeschwalben, Alpen, Zwerg- und Sichelstrandläufer, Silber- Seiden- und Nachtreiher und BirdLife Hauptjubilar Raffael Aye auf dem Beobachtungsturm…
Mit 106 Arten lagen wir eine Art unter unserem Rekord, was unsere zahlreichen Sponsoren wohl beruhigt. Diesbezüglich hoffen wir, zur 100-Jahr-Feier BirdLife Schweiz einen grossen Batzen an die über 100 geplanten Naturjuwelen-Projekte beisteuern zu können.
© BirdLife Schweiz/Suisse/Svizzera