Das Beste vorweg: Die traditionelle Velo-Reifenpanne fiel dieses Jahr aus, das musste also ein spezielles Bird Race werden!
Wie letztes Jahr starteten wir um 6 Uhr früh, noch bei Dunkelheit, in Staad am Bodensee.
Am Vorabend hatten wir schon Waldkauz und Alpensegler auf unsere Artenliste setzen können. Das Riedt bei Altenrhein war ergiebig wie immer, die Flachwasserbereiche bei der Marina an der Mündung des Alten Rheins waren gut von Limikolen besucht, wohl dank des immer noch eher tiefen Wasserstands. Zwei Sichelstrandläufer waren hier ein erster Höhepunkt. Im Waldsaum entlang des Alten Rheins konnten wir einen Kleinspecht beim Herumturnen in einer Birke beobachten und einen Purpurreiher im Schilfgürtel.
Nach der Brücke hinüber nach Gaissau entschieden wir uns, quer über die Ebene nach Fussach zu fahren, ein goldrichtiger Entschluss, wie sich zeigen sollte. Mitten im Gaissauer Ried kreiste zehn Minuten lang ein Schwarzstorch tief über uns, ein unvergesslicher Anblick. Zweihundert Meter weiter erwies sich eine «schwarz-weisse Möve, die wie ein Greifvogel fliegt» als Gleitaar, für alle von uns eine erstmalige Beobachtung. Er rastete auf einer Stromleitung und liess sich wunderbar beobachten und fotografieren.
Der Hide in Fussach war von Birdern und Vögeln gut besucht. Diverse Limikolen, Blaukehlchen, Kleines und Tüpfelsumpfhuhn, Wasserralle, Enten etc. waren hier zu sehen.
Weil sich das Wetter verschlechterte und wir mit all den speziellen Beobachtungen auch schon einige Zeit verbracht hatten, fuhren wir dann direkt nach St.Margrethen und von dort per Bahn nach Sargans. In den Rebbergen liess der Regen dann nach und bei der Fahrt mit der Seilbahn nach Palfries schien schon wieder die Sonne. Auch hier konnten wir noch einige tolle Beobachtungen machen mit zwei Steinadlern und etlichen Felsenschwalben als Höhepunkte. Bis zum verdienten späten Abendessen konnten wir so sechsundneunzig Arten auf unsere Liste schreiben, wieder deutlich mehr als letztes Jahr.
Das Birkhuhn vom Sonntagmorgen zählte nicht mehr dazu, war aber ein würdiger Abschluss eines für uns aussergewöhnlichen Bird Race 2022.
© BirdLife Schweiz/Suisse/Svizzera