Punkt 21 Uhr ist unser Team komplett zum Start auf der Holzegg. Erster Auftritt: Der erst leicht angeknabberte Mond in voller Leuchtstärke. Trotzdem ist kein Ruf oder Gesang zu hören, nur Kuhglockengebimmel!
Unsere Geduld wird schliesslich doch mit einem Waldkauz belohnt und dann zieht auch noch ein Waldwasserläufer über uns, die Wacholderdrossel hätten wir nicht zu den erwarteten Arten gezählt, aber haken wir gerne ab.
Betrieb ist dann vor allem am Mythen, ein munteres auf und ab mit Stirnlampe – gefühlt die ganze Nacht durch, wovon sich die zahlreichen Gämsen aber nicht stören lassen.
Auch wir sind um 6 Uhr wieder unterwegs, die Vögel lassen aber etwas auf sich warten. Doch bald haben wir alle Drosseln beisammen – die Ringdrosseln freuen uns besonders. Fichtenkreuzschnäbel zum Abwinken. Plötzlich Unruhe in den Tannen um unseren Beobachtungshügel: Tatsächlich, es ruft ein Sperlingskauz. Was leider nicht alle hören ist der Schwarzspecht und die Alpenmeise. Auch der Steinadler findet die Thermik noch nicht gut genug – immerhin hat er uns am Vorabend beehrt. Durchs Fernrohr können wir tatsächlich einen Mauerläufer sichten und viele Felsenschwalben und Alpendohlen.
Nach ausgiebigem Frühstück geht’s mit dem Bähnli runter nach Brunni, wo es wie geplant mit der Bergstelze klappt, nicht aber mit der Wasseramsel.
Weiter geht’s mit Bus und Zug nach Rapperswil. Mittlerweile ist es schon sehr heiss, aber einige Kleinvögel sowie auf dem Steg die Eiderenten, eine vergessene Flussseeschwalbe und Schwarzhalstaucher in allen Kleidern kommen dazu. Bei der Grossmöwenbestimmung gibt’s leider keine zusätzlich Art zur Mittelmeermöwe, da die Unsicherheit bleibt....
Beim Umsteigen in Zürich klappts dafür mit den Strassentauben und in letzter Minute tauchen über der Camparireklame noch zwei Alpensegler auf, die alle sehen – optimal. Ein vollgestopfter Kurzzug nach Baden ist dann nicht so erholsam und lässt kein Fensterbirden zu, dafür haben wir uns den Eiskaffee in Döttingen verdient – und können dabei einen über uns kreisenden Baumfalken beoabchten.
Es Folgen weitere Auftritte des Eisvogels, wir komplettieren die Entenarten und 8 Limikolen, eine Zwergdommel dreht eine Runde über dem Schilf für alle sichtbar... die Rohrdommel allerdings hatte sich gerade in eben diesen verzogen.
Überhitzt und etwas müde, hoffen wir noch auf einige Schilfarten, mit Teichrohrsänger und Rohrammer klappts. Dann: Fischadleralarm – ein anderes Team hat ihn gesichtet und wir dürfen durchs Fernrohr schauen: Herzlichen Dank an Bela von den Natrix Nahpfiefern!
Ein Braunkehlchen finden wir im Sonnenblumenfeld, der noch fehlende Grauschnäpper sitzt grad 2-fach in einer Baumkrone. Im Gippinger Grien beobachten wir Biber und eine Bisamratte – und siehe da, auch der Kleiber, welcher ebenfalls noch fehlte, tritt auf, kopfüber am Stamm und später typisch ratternd.
Auf einem Bänkli an der Aare lassen wir das Birdrace 2023 ausklingen und sind einmal mehr zufrieden mit unseren 102 gesichteten (und gehörten) Arten, den tollen Beobachtungen und den schönen Stimmungen nachts auf der Holzegg und am Abend am Klingi.
Unseren treuen und zahlreichen Spendern danken wir herzlich fürs Mitfiebern und Unterstützen bei diesem äusserst kurzweiligen Anlass!
© BirdLife Schweiz/Suisse/Svizzera