Dorngrasmücke

Artenförderungsprogramm Dorngrasmücke

Die Dorngrasmücke war, wie ihr lateinischer Name Sylvia communis sagt, einst im Landwirtschaftsgebiet ein häufiger Brutvogel. Doch die Bestände der Dorngrasmücke gingen stark zurück; mit aktuell 1800 bis 2500 Paaren gilt die Art als potenziell gefährdet. Der limitierende Faktor ist heute der Mangel an Brachland, Säumen, Büschen und niedrigen Hecken in offenen Kulturlandschaften. Auch Kleinstrukturen wie Asthaufen, Steinhaufen und Buschgruppen werden nicht in ausreichender Zahl angelegt.

Die Dorngrasmücke ist eine Prioritätsart im Programm "Artenförderung Vögel Schweiz" von BirdLife Schweiz und der Schweizerischen Vogelwarte Sempach mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt.

Folgende Projekte zur Förderung der Dorngrasmücke wurden gestartet:

  • Das Projekt "National Prioritäre Kulturlandvögel im Grossen Moos" läuft im Grossen Moos (BE/FR) und konzentriert sich auf fünf bedrohte Arten der Kulturlandschaft. Die Lebensräume all dieser Arten werden aufgewertet, z.B. durch die Ansaat von Biodiversitätsförderflächen in Zusammenarbeit mit Landwirten. In der Region Müntschemier/Kerzers wurden mehrere Hecken angelegt, was zu einem deutlichen Anstieg der Dorngrasmückenbestände führte: Die Anzahl der Reviere verdoppelte sich dadurch und erreichte 2019 76 Reviere.
     
  • Das Projekt "Revitalisierung traditioneller Kulturlandschaften in der Ajoie (JU)" wurde 2015 in den Gebieten Beurnevésin und Réclère initiiert. Durch gezielte Maßnahmen von Buntbrachen, Säumen sowie die Einrichtung von Kleinstrukturen konnte die Zahl der Dorngrasmückenreviere erhöht werden. Die bisherigen Ergebnisse motivieren uns, die Aktivitäten in einem neuen Projekt in der Ajoie bis 2024 fortzusetzen Hier erstrecken sich die geziehlten Massnahmen auf einen neuen Perimeter zwischen Grandfontaine und Fahy, eine Region mit einem grossen Potenzial für die Dorngrasmücke.
      
  • Förderung von Kulturlandvögeln beim Flughafen Zürich
      

Stand: Jan. 2022