Amphibien

Hier können Sie mehr über die einzelnen Amphibienarten in unserem Wimmelbild erfahren. Während einige Tiere sich ganz offensichtlich zeigen, muss man manchmal genauer hinschauen um sie in ihren typischen Verstecken zu finden. Beim Klick auf das jeweilige Tier kommen sie zur Auflösung.

Laubfrosch – Hyla arborea

Laubfrosch

Der leuchtend grüne Laubfrosch ist mit 4 cm die kleinste einheimische Amphibienart. Dank Haftballen an den Füssen kann er gut klettern. Diese Fähigkeit nutzt er auch gerne um tagsüber an Pflanzen hinaufzuklettern und in der Sonne zu dösen. Nachts geht er auf die Jagd nach Insekten, Spinnen und Schnecken. Er verbringt sein Leben weitgehend an Land in dichtem Blattwerk von Hochstauden, Schilf, Hecken, Ufergehölzen und gebüschreichen Waldrändern. Ideale Laichgewässer sind sonnenexponiert,flach und erwärmen sich daher rasch. Da er nicht sehr stark an ein Laichgewässer gebunden ist, kann der Laubfrosch auch schnell neuentstandene Gewässer besiedeln. An den Laichgewässern finden sich zur Paarungszeit Chöre von Männchen ein, die kaum zu überhören sind. Der Laubfrosch ist in der Schweiz stark gefährdet.

Kreuzkröte – Epidalea calamita

Kreuzkröte

Die Kreuzkröte ist mit 5-6 cm Körpergrösse auch eher klein. Auffällig sind ihre kurzen Hinterbeine mit denen sie eher läuft als springt. Auf dem Rücken haben die meisten Tiere eine dünne aber deutliche gelbe Linie. Das Männchen kann seine Kehlblase fast körpergross aufblähen. Die Kreuzkröte ist eine Pionierart und laicht in unbewachsenen temporären Kleinstgewässern. Ihr natürlicher Lebensraum wären Kies- und Sandbänke unkorrigierter Flüsse. Da diese Lebensräume kaum noch vorhanden sind, weicht sie auch auf Abbaugebiete wie Kiesgruben aus. Da ihre Laichgewässer schnell austrocknen können, verläuft die Larvenentwicklung sehr schnell innerhalb von 3-6 Wochen. Die Jungtiere wandern oft mehrere Kilometer zu den Landlebensräumen. Tagsüber halten sich die Tiere versteckt unter Brettern, Steinen oder in Erdlöchern. Die Kreuzkröte ist sehr selten geworden und stark gefährdet. Für ihren Schutz ist es essenziell, dass ihre vorhandenen Lebensräume erhalten und neue geschaffen werden.

Erdkröte – Bufo bufo

Erdkröte

Bei der bräunlichen und eher gedrungenen Erdkröte ist das Weibchen deutlich grösser als das Männchen. Das Männchen hat keine äussere Kehlblase und ruft daher sehr leise. Aus seinen Ohrdrüsen kann das Tier ein giftiges Sekret ausscheiden, welches Schleimhäute reizt. Die Erdkröte unternimmt lange Wanderungen zu und von seinem Laichgebiet. Dieses kann bis zu 3 km entfernt vom Sommerquartier im Wald liegen. Die Wanderungen stellen eine grosse Gefahr dar, da die Tiere oft auf Strassen überfahren werden. Im Frühjahr sieht man daher entlang von Strassen immer wieder sogenannte Amphibienzäune, an denen die Tiere regelmässig eingesammelt und sicher über die Strasse gebracht werden. Zum Laichen bevorzugt die Erdkröte Gewässer, die mindestes 50 cm tief und mit Wasserpflanzen bewachsen sind. Dort gibt das Weibchen seine Laichschnüre häufig im Schilfgürtel ab. Die Erdkröte ist sehr standortstreu und an ihr Laichgewässer gebunden. Tagsüber hält sie sich oft unter Steinen, Totholz, Laub oder Gebüschen auf und geht nachts auf die Jagd nach Regenwürmern und Gliederfüssern. Den Winter verbringt die Erdkröte im Erdboden. Aktuell gilt die Art als verletztlich und die Bestände sind rückläufig.

Bergmolch – Ichthyosaura alpestris

Bergmolch

Vor allem das Männchen des Bergmolchs fällt zur Paarungszeit mit seiner blaumarmorierten Flanke und dem orangeroten Bauch auf. Den Rest des Jahres ist das Tier unscheinbarer gefärbt. Die Weibchen sind grösser und auch zur Paarungszeit weniger auffällig als die Männchen. Bei der Gewässerwahl zur Fortpflanzung ist der Bergmolch nicht anspruchsvoll. Er laicht in kleinen bis mittelgrossen Gewässern wie Gartenweihern, Hochmooren und Tümpeln. Das Weibchen wickelt die Eier einzeln in Blätter von Unterwasserpflanzen. Oft kommen unterschiedliche Entwicklungsstadien in einem Gewässer gleichzeitig vor. Im (Spät-)Sommer geht der Bergmolch dann wieder zum Landleben über. Er überwintert meist in Gewässernähe unter Steinhaufen, Falllaub und Totholz. Adulte Bergmolche essen gerne die Eier von Grasfröschen, ernähren sich aber auch von Insektenlarven, Molcheiern, Kleinkrebsen und Regenwürmern. Der Bergmolch gilt als nicht gefährdet.

Kammmolch – Triturus cristatus

Kammmolch

Der Kammmolch ist mit bis zu 18 cm Körperlänge die grösste einheimische Molchart. Grössere Amphibien sind nur die Feuersalamander. Die Männchen tragen zur Paarungszeit einen auffälligen Kamm auf dem Rücken und Schwanz. Beide Geschlechter haben einen gelben bis orangeroten Bauch mit individuellem Punktmuster. Zur Fortpflanzung braucht der Kammmolch Gewässer mit mindestens 50 cm Wassertiefe und viel Unterwasservegetation, an die er seine Eier wickeln kann. An den Laichgewässern vollführen die Männchen einen aufwändigen Balztanz. Nach der Paarungszeit bleiben die adulten Tiere noch 2-3 Monate im Wasser um sich Reserven für den Winter anzufressen. Über das Landleben des Kammmolchs ist nicht viel bekannt. Sein Landlebensraum liegt aber meist sehr nah bei den Gewässern. Das vermutlich nachtaktive Tier versteckt sich dort unter Steinhaufen, Baumstämmen oder in Wurzelhöhlungen. Als Generalist ernährt er sich von Kleinkrebsen, Würmern, Egeln, Schnecken und den Eiern bzw. Larven von anderen Amphibien. Durch den Verlust von geeigneten Lebensräumen und der Isolation von kleinen Populationen ist der Kammmolch stark gefährdet.

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